Symbolbild: Norbert Höldin auf Pixabay

Swico Recycling will tonerhaltige Bauteile künftig nicht mehr ins Ausland exportieren, sondern in Gossau nachhaltig und CO2-freundlicher recyceln. Zu diesem Zweck will die dort ansässige Firma Solenthaler Recycling eine entsprechende Anlage in Betrieb nehmen.

Hintergrund dazu ist, dass in der Schweiz jährlich rund 1700 Tonnen Toner anfallen. Aktuell müssen tonerhaltige Bauteile ins Ausland gebracht werden, was sich negativ auf die CO2-Bilanz auswirke und auch den neuen, verschärfteren Cenelec-Bestimmungen nicht mehr gerecht werde, wie Swico in einer Aussendung dazu betont. Die Anlage von Solenthaler Recycling könne Tonerstaub sicher evakuieren und stabilisieren, um eine umweltschonende und nachhaltige Verarbeitung zu sichern. Die Anlage soll im Einschichtbetrieb mindestens 1000 Tonnen pro Jahr verarbeiten können. Das entspricht dem Volumen von drei Olympiaschwimmbecken und spare ca. 100 Tonnen CO2 pro Jahr.

Swico unterstützt diese Initiative gemäss den Infos mit CHF 240'000 aus dem Umwelt-Innovationsfonds: Denn gerade auch die aktuelle Ausnahmesituation rund um Corona zeige, dass man Lösungen fördern müsse, die unabhängiger machen von ausländischen Zweitabnehmern. Das Projekt Toner-Recycling werde unter der Bedingung eines Diskriminierungsverbots für andere Marktteilnehmer gefördert und sorge dafür, dass Swico Konventionsunterzeichner, Händler und Endkonsumenten darauf vertrauen könnten, dass ihre tonerhaltigen Bestandteile nachhaltig und effizient entsorgt werden, so Swico in der Mitteilung.

Judith Bellaiche, die Swico Geschäftsführerin, über das Projekt: "Auch wenn wir seit Jahren oder Jahrzehnten vom papierlosen Büro reden – gedruckt wird auch in den nächsten Jahren, und es ist unsere Pflicht, tonerhaltige Bauteile sicher und kontrolliert zu rezyklieren. Die Firma Solenthaler ist ein langjähriger Partner von Swico. Wir sind überzeugt, dass deren neue Anlage ein echter Gewinn für die Schweiz sein wird."

Christoph Solenthaler rechnet damit, dass die neue Anlage ca. im August 2020 den Probebetrieb aufnehmen könne, je nach dem wie lange es dauert, bis die Bewilligungen erteilt sind.

In Kleinversuchen soll zudem erarbeitet werden, welche Anpassungen im Recyclingprozess die zunehmende Miniaturisierung von Lithiumbatterien benötigt, heisst es in der Mitteilung weiters. Im Vordergrund stehen demnach sicherheitstechnische Aspekte, da viele dieser Batterien defekt oder mit den Umgebungsmetallen verklebt seien. Ein weiteres Augenmerk liege dabei auf der Rückgewinnung von Kobalt. Auch dieses Projekt soll von Solenthaler Recycling in Gossau umgesetzt werden.

Neue Projekte für den Swico Umwelt-Innovationsfonds können jetzt eingereicht werden: Eingabefrist für die zweite Welle ist der 15. August 2020.



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