Swiss Cyber Storm 2025: Resilienz in einem ungewissen Umfeld und ein "Dorf" für KI

Das Motto der Veranstaltung lautet denn auch "Resilience in a mad, mad world". Hintergrund dazu ist, dass in den vergangenen Monaten viele einstige Gewissheiten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ins Wanken geraten sind. Davon betroffen davon sei nach Ansicht der Konferenzveranstalter auch die IT-Sicherheit, etwa wenn staatliche Cyberinitiativen wie Cisa oder Nist erhebliche Finanzmittel verlieren. Wenn die Welt aber nicht mehr den gewohnten Mustern folge, werde es schwierig, vorauszuplanen. Dabei sei Vorbereitung gerade jetzt wichtiger denn je. In dieser Zeit der Unsicherheit werde Resilienz zur unverzichtbaren Kompetenz und zum zentralen Thema der Cybersicherheit.

Organisationen und Firmen stellten sich dabei Fragen wie:
• Wie lassen sich Risiken minimieren?
• Wie können Architekturen für Resilienz aufgebaut und Vermögenswerte in Cloud-nativen Umgebungen geschützt werden?
• Wie werden Beziehungen zum zusehends unzuverlässigen US-Technologiesektor risikofrei gestaltet und wie lässt sich beurteilen, wem mittel- und langfristig vertraut werden kann?
• Wie können Unternehmen sich selbst und ihre Kunden auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereiten?

An der Swiss Cyber Storm 2025 sollen internationale Referenten diese sowie andere Themen und Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten, Hype und Panik von harten Fakten trennen und neue Ansätze präsentieren.

"Resilience in a mad, mad world" lautet auch der Titel der Eröffnungs-Keynote, mit der Mark Barwinski den Rahmen für die Konferenz setzen soll. Barwinski verfügt den Infos zufolge über mehr als zwanzig Jahre Führungserfahrung als Cybersecurity-Experte in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Beratung und Fertigung sowie für staatliche Nachrichtendienste. Er begann seine Karriere bei der NSA, wo er eine Schlüsselrolle bei offensiven und defensiven Cyberoperationen auf mehreren Kontinenten spielte, unter anderem in Afghanistan. Danach war er Global Head of Cyber Operations bei UBS und hat bei PwC und Siemens Cybersicherheitsteams neu aufgestellt, Verteidigungsmassnahmen der nächsten Generation entwickelt und Reaktionen auf Bedrohungen durch Nationalstaaten koordiniert. Heute berät er Startups und andere Organisationen.
www.linkedin.com/in/markbarwinski

Einige weitere Referenten der Swiss Cyber Storm 2025:
• Camino Kavanagh ist die Expertin für Unterseekabel. Sie wurde einem breiteren Publikum durch ihren Unidir-Bericht "Wading in Murky Waters" aus dem Jahr 2023 bekannt, in dem sie sich mit der Fragilität unserer Tiefsee-Infrastruktur und Möglichkeiten zur Verbesserung der globalen Konnektivität befasst. Derzeit ist sie Senior Fellow am King's College London.
• Michael Hausding ist Mitglied von Switch Cert und Vorstandsmitglied von FIRST.org, dem globalen Forum für Incident-Response- und Sicherheitsteams. Als bekannter DNS-Experte ist er mit allen Formen des Domainmissbrauchs und der Komplexität der Regulierung und Technologie rund um das System vertraut. Er wird die Risiken für das Internet in der Schweiz und im Ausland erläutern, sollten die USA direkten Einfluss auf das System nehmen.
• Carlos Ishimaru ist ein junger brasilianischer Threat-Intelligence-Analyst und -Forscher, der sich auf Reverse-Engineering, Humint und Anonymisierung spezialisiert hat. Er hat machte sich kürzlich einen Namen, als er interne Informationen von Ransomware-Banden weitergab, denen er sich als Mitglied angeschlossen hatte.
• Marina Bochenkova ist Cybersicherheitsanalystin mit den Schwerpunkten digitale Forensik, Incident-Response und der Sicherheit von industriellen Steuerungssystemen sowie anderen kritischen Infrastrukturen. Steuerungssysteme und die verschiedenen angeschlossenen Sensoren spielen in Smart Citys eine wichtige Rolle. Der Vortrag befasst sich mit den spezifischen Resilienzproblemen, die sich aus der Gefährdung dieser städtischen Gebiete durch Cybersicherheitsrisiken ergeben.
• Roman Hüssy ist Co-Direktor des Government Computer Emergency Response Teams (Govcert), der nationalen technischen Stelle für die Reaktion auf Cybervorfälle. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Cyberthreat-Intelligence und hat 2007 Abuse.ch gegründet. In diesem seltenen öffentlichen Auftritt wird er typische Vorfälle vorstellen, mit denen Govcert zu tun hat, und zeigen, wie sich die Stelle Wissen aneignet und mit Betreibern kritischer Infrastrukturen teilt.

Das AI Village: KI und Cybersecurity auf praktische Art:
Mit dem Fokus auf KI traf die Swiss Cyber Storm 2024 einen Nerv. Da die Entwicklung in diesem Bereich unvermindert voranschreitet, bleibe die Swiss Cyber Storm diesem Thema auch weiterhin verpflichtet, heisst es in der Mitteilung weiters. Mit dem AI Village sei deshalb ein Raum erschaffen worden, in dem die Sicherheit von KI gemeinsam mit dem Publikum auf praktische, interaktive und zugängliche Weise weiter erforscht werden könne. Mit Live-Demos, kurzen Workshops und Diskussionsrunden lade das AI Village alle zur Teilnahme ein, Vorkenntnisse seien nicht erforderlich. Als parallel zur Hauptkonferenz laufender Event sei es ein Ort des Austauschs zwischen Experten, Einsteigern, Machern und Neugierigen. Zurzeit sind Workshops und Demos vom letztjährigen Keynote-Speaker Daniel Miessler sowie von Katie Koetke, Andrea Hauser, Andrei Kucharavy und Candid Wüest geplant. Weitere sollen folgen. Die Teilnahme ist für Konferenzteilnehmer kostenlos.
Weitere Infos zum AI Village: www.swisscyberstorm.com/ai-village/
Tickets für die Swiss Cyber Storm Conference: https://pretix.eu/scs/2025/