Schlägt die Erwartungen: Swisscom (Foto: Karlheinz Pichler)

Der Schweizer Telekom-Branchenprimsu Swisscom hat im Auftaktquartal des neuen Jahres etwas weniger umgesetzt und verdient als in der Vergleichsperiode des Vorjahes. Während der Umsatz moderat zurückging, gab es beim Reingewinn einen deutlichen Rückgang. Allerdings spielten hier Sonderfaktoren eine massgebliche Rolle. Ohne diesen wäre er höher als im letzten Jahr gewesen. Insgesamt überrascht Swisscom die Analysten mit der aktuellen Quartalsbilanz aber positiv.

Konkret sank der Konzernumsatz gemäss den Angaben um 1,2 Prozent auf 2,768 Mrd. Schweizer Franken. Im gesättigten Schweizer Kerngeschäft reduzierte sich der Umsatz leicht um 0,5 Prozent auf 2,070 Mrd. Franken. Der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck führte weiterhin zu einem Rückgang beim Umsatz mit Telekomdiensten. Dieser reduzierte sich um 1,8 Prozent auf 1,365 Mrd. Franken. Hingegen erhöhte sich der Umsatz im IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden um 8,8 Prozent auf nunmehr 297 Millionen Franken. Das Geschäft in Italien entwickelt sich weiterhin positiv: Das Umsatzwachstum bei Fastweb beträgt im Vergleich zum Vorjahr 14 Millionen Euro, was einem Plus von 2,4 Prozent entspricht.

Der Rückgang im Kerngeschäft bei den Telekomdiensten habe man dank dem Wachstum im IT-Lösungsgeschäft und den laufenden Kostensparmassnahmen auffangen können, so Swisscom weiters. Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) liegt mit 1,137 Mrd. Franken leicht über dem Vorjahr (+1,2 Prozent). Im Schweizer Kerngeschäft stieg der Ebitda um 1,5 Prozent, bei Fastweb erhöhte er sich um 3,4 Prozent (in EUR).

Mit 447 Millionen Franken erzielte Swisscom insgesamt einen um 29,9 Prozent tieferen Reingewinn als in der Vorjahresperiode. Grund für den Rückgang sind Sondereffekte im Finanzergebnis im Vorjahr: Der Übertrag einer Beteiligung von Fastweb sowie der Verkauf der Beteiligung von Swisscom an der Belgacom International Carrier Services. Ohne diese Sondereffekte wäre der Reingewinn gestiegen.

"Swisscom hat im ersten Quartal 2022 eine erfreuliche Leistung gezeigt und weist einmal mehr ein starkes Betriebsergebnis aus", lässt sich CEO Urs Schaeppi in der Mitteilung zitieren. "Wir lassen nicht nach. In einem hart umkämpften Markt sind wir mit unseren Produkten, unserem Service und unserer Infrastruktur erfolgreich. Das Fundament ist unser Netz. Dieses wurde in den letzten Wochen mehrfach ausgezeichnet, unter anderem konnten wir zum siebten Mal in Folge den Mobilfunknetztest von Chip gewinnen. Herausfordernd bleibt die Situation beim Ausbau unseres Glasfasernetzes. Wir sind an einer raschen Lösung interessiert und führen dazu intensive Gespräche mit der Wettbewerbskommission. Unsere Tochtergesellschaft Fastweb in Italien überzeugt mit einem höheren Umsatz und einem guten Betriebsergebnis."