Swisscom ist wieder im Visier der Weko (Foto: Karlheinz Pichler)

Die schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) eröffnet erneut eine Untersuchung gegen Swisscom. Es bestehe die Gefahr, dass Swisscom beim Bau des Glasfasernetzes Konkurrenten vom Markt ausschliesse, weshalb man vorsorgliche Massnahmen ergreifen wolle, teilt die Weko via Aussendung mit.

Hintergrund dazu ist, dass die Swisscom das Glasfasernetz weiter ausbauen und über 1.5 Millionen zusätzliche Haushalte und Geschäfte mit Glasfaser erschliessen will. Dabei ändere sie in Gebieten, welche sie alleine ausbaue, die Bauweise des Netzes so, dass Wettbewerber keinen direkten Zugang mehr zur Netzwerkinfrastruktur erhalten, moniert die Weko. Swisscom verändere damit die bestehende Marktstruktur und schränke mutmasslich die Innovations- und Geschäftsmöglichkeiten ihrer Konkurrenten ein. Endkunden könnten ihrerseits in der Folge in der Wahl ihrer Anbieter und der Produktevielfalt eingeschränkt werden, betont die Weko in der Mitteilung.

Gestützt auf die derzeit verfügbaren Informationen erscheine es als glaubhaft, dass Swisscom mit diesem Verhalten eine marktbeherrschende Stellung missbrauche, heisst es. Daher verbiete die Weko Swisscom ab sofort mit vorsorglichen Massnahmen, Wettbewerbern beim Ausbau des Glasfasernetzes den Zugang zu durchgehenden Leitungen zu verweigern.

Die Weko will nun vertieft untersuchen, inwiefern Swisscom durch die Verweigerung des Netzzugangs allenfalls ihre marktbeherrschende Stellung missbrauche. Swisscom bleibt nun die Möglichkeit, die von der Weko angeordneten Massnahmen beim Bundesverwaltungsgericht anzufechten. Was sie denn wohl auch tun wird. Denn in einer Stellungnahme weist die Nummer eins unter den Schweizer Telekom-Anbietern die von der Weko erhobenen Vorwürfe zurück und will gegen die vorsorglichen Massnahmen Beschwerde einreichen.