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Die HNO-Station des Universitätsspitals Basel arbeitet seit kurzem mit SAP EMR, der mobilen Patientenakte für Ärzte. Implementiert worden ist sie von Swisscom IT Services zusammen mit I-Engineers implementiert. Nun können die HNO-Ärzte von überall auf Daten ambulanter wie stationärer Patienten zugreifen. Die Einbindung einer weiteren Station sei bereits in Planung, heisst es in einer Aussendung dazu.

Der Mitteilung zufolge hat Swisscom IT Services die SAP Standard App «EMR Unwired» in Kooperation mit SAP Deutschland auf die Bedürfnisse des Universitätsspitals Basel angepasst. I-Engineers wiederum lieferten mit ihrer «Health Engine» die technische Basis für den Zugriff auf die Systeme und Patientendaten des Spitals. Swisscom IT Services werde die Helvetisierung der EMR App im Rahmen von weiteren Projekte vorantreiben, wird seitens des Unternehmens betont.

Wie es weiter heisst, werden die Patientendaten aus Security-Gründen zu keinem Zeitpunkt auf dem mobilen Device gespeichert. Alle Zugriffe geschehen demnach online in Echtzeit auf den datenführenden Backend-Systemen (KIS Krankenhausinformationssystem, PACS Picture Archiving and Communication System, etc.). Die Daten werden via "https" verschlüsselt von der Health Engine auf die mobile Patientenakte übertragen. Als zusätzlicher Schutz ist der mobile Zugriff auf die Patientendaten nur via VPN von den iPads aus möglich.

Service Orientierte Architektur (SOA)

Der Informationsfluss verläuft vice versa zwischen den verschiedenen Backend-Systemen und der Health-Engine sowie parallel dazu zwischen Health-Engine und mobiler Patientenakte. Diese Architektur ermögliche die Aufbereitung der Daten in einer eigenen Abstraktionsschicht spezifisch für mobile Anforderungen, womit man Unabhängigkeit von den Backend-Systemen gewinne, lässt Swisscom IT Services weiter wissen. Zum Beispiel könnten grosse Datenmengen wie Röntgenbilder komprimiert werden, ohne die eigentlichen Daten im Bildarchiv anzugreifen. Mit der Einführung der mobilen Patientenakte habe man nebenbei eine SOA-Infrastruktur umgesetzt, auf die das Spital bei zukünftigen Integrationsprojekten zugreifen könne.

Jens Jakscha, Oberarzt der HNO-Abteilung, zur Einführung von SAP EMR: «Die mobile Patientenakte trägt der physischen Mobilität der Ärzteschaft Rechnung. Der schnelle Zugriff auf vollständige Patienteninformationen und aktuelle Befunde garantiert den Patienten bestmögliche Betreuung und erleichtert den Ärzten die Arbeit. Für mich ist klar: Der klinische Arbeitsplatz der Zukunft ist mobil.»

Im Rahmen des Proof of Concept hat Swisscom IT Services auch die ersten iPad Minis an die Ärzteschaft ausgeliefert. Gewicht und Grösse des iPad Mini seien für diesen Anwendungsfall geradezu prädestiniert, heisst es dazu.



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