Swisscom übertrifft die Erwartungen (Foto: Karlheinz Pichler)

Swisscom konnte im ersten Halbjahr 2021 auf allen Ebenen zulegen. Sowohl Konzernumsatz als auch Ebitda kletterten nach oben, wobei der Gewinn zusätzlich von Sondereffekten beflügelt wurde. Die Nummer eins am Schweizer Telekommarkt hebt die Ebitda-Prognose an.

Konkret stieg der Umsatz gemäss Swisscom-Mitteilung um 2,6 Prozent auf 5,58 Milliarden Franken. Im Schweizer Kerngeschäft erhöhte sich der Umsatz leicht um 0,5 Prozent auf 4,10 Milliarden.

Den Angaben zufolge resultiert das Plus vor allem aus dem IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden und einer höheren Anzahl verkaufter Smartphones. Jedoch habe der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck weiterhin zu einem Rückgang von 3,1 Prozent beim Umsatz mit Telekomdiensten geführt. Hingegen entwickelt sich das Business in Italien weiterhin positiv: Der Umsatz der Breitbandtochter Fastweb kletterte um 6,9 Prozent nach oben.

Beim Gewinn profitierte Swisscom neben der Geschäftstätigkeit vor allem von einer Reihe von Sonderfaktoren. Diese trieben den Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen Ebitda um 4,9 Prozent auf 2,32 Milliarden Franken nach oben. Unter dem Strich machte die Swisscom einen Gewinnsprung auf 1,05 Milliarden Franken. Das sind 42 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahes. Hauptgrund sei dabei eine Beteiligung, welche die italienische Breitbandtochter Fastweb im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit Telecom Italia als Kapitaleinlage in das neu gegründete Glasfasernetz-Unternehmen Fibercop übertragen habe. Dies habe zu einer ergebniswirksamen Aufwertung der Beteiligung von 169 Millionen Franken im ersten Quartal geführt. Zudem realisierte Swisscom aus dem Verkauf der Beteiligung an der Belgacom International Carrier Services einen Gewinn von 38 Millionen Franken. Hinzu kam ein Einmalertrag von 60 Millionen aus einer Anpassung bei der Pensionskasse. Auf der anderen Seite bildete der Konzern Rückstellungen von 22 Millionen für Rechtsverfahren. Netto wurde so das Ergebnis um 38 Millionen Franken nach oben gepusht.

Swisscom, die mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten übertrag, hebt nun die operativen Gewinnziele für das Gesamtjahr 2021, die sie gerade erst Ende April nach oben geschraubt hatte, erneut leicht an. Neu erwartet der Konzern einen Ebitda von 4,4 bis 4,5 Milliarden Franken. Bisher hatte das Management 4,3 bis 4,4 Milliarden Franken angepeilt. Die übrigen Ziele blieben unverändert. Insgesamt erwartet der Konzern einen Umsatz von rund 11,3 Milliarden Franken. Die Dividende bleibt bei 22 Franken, wenn die Ziele erreicht werden.

Swisscom CEO Urs Schaeppi zeigt sich über die Halbjahresbilanz sichtlich erfreut. Etwa darüber, dass der Konzern auch im Geschäftskundenmarkt mit Cloud- und Security-Lösungen zulegenkonnte. Herausfordernd bleibe aber der Mobilfunkausbau. Schaeppi: "Während die Nutzung durch die Kundinnen und Kunden weiter stark ansteigt, bleibt der Ausbau vielerorts blockiert. Es droht ein Datenstau. Mit Unterstützung von Politik und Behörden muss es uns gelingen, das Ausbautempo zu erhöhen. Weiterhin erfreulich entwickelt sich unsere Tochtergesellschaft Fastweb. Sie konnte bei Umsatz, Betriebsergebnis und Kunden weiterwachsen."