Symbolbild: Pixabay/Geralt

T-Mobile US, die Tochterfirma der Deutschen Telekom in den Vereinigten Staaten, hat sich gegenüber der amerikanischen Telekom-Regulierungsbehörde FCC zu einer weitgehenden Aufgabe von Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) verpflichtet. Dies berichtet die Zeitung "Welt am Sonntag" (WamS) in einem Beitrag. In einem Schreiben an FCC-Behördenchef Brendan Carr führe das Unternehmen an, dass man spezifische Ziele in dem Bereich aufgegeben und zwei Beiräte zum Thema aufgelöst habe.

Auf Medienanfragen hin erklärte ein Sprecher des Mutterkonzerns in Bonn allgemein, dass die Deutsche Telekom ihren Werten weiterhin verpflichtet bleibe. Zugleich stelle sie "die vollständige Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben in Europa und den USA" sicher, so der Sprecher.

Die Federal Communications Commission (FCC) genehmigte bereits am Tag nach dem schriftlichen Diversitäts-Zugeständnis von T-Mobile US Ende März laut "WamS" die von der Telekom-Tochter angestrebte Übernahme des Kabelnetzbetreibers Lumos. Dies sei aus Dokumenten der Behörde ersichtlich. Bredan Carr als Vertrauter von US-Präsident Donald Trump habe zuvor angekündigt, dass die FCC keine Fusionen und Übernahmen von Unternehmen genehmigen werde, die "noch immer unlautere Formen der DEI-Diskriminierung fördern".

Diversitätsprogramme waren eingeführt worden, um historisch bedingte Benachteiligungen etwa von Schwarzen, Frauen oder auch Behinderten entgegenzusteuern. In US-Unternehmen werden sie derzeit auf breiter Front zurückgefahren. US-Präsident Donald Trump und seine Regierung führen einen Feldzug gegen die Programme, die in den USA unter Abkürzung DEI (Diversity, Equity and Inclusion) bekannt sind.

Als Argument wird behauptet, durch Bevorzugung einiger Bevölkerungsgruppen würden andere wiederum benachteiligt. Trump, seine Minister und auch Tech-Milliardär Elon Musk führen an, durch solche Initiativen leide die Kompetenz. Belege dafür gibt es nicht. Nach zum Teil auch juristischem Druck entschieden sich viele US-Unternehmen, ihre Diversitäts-Programme einzustampfen oder zurückzufahren. Darunter sind Tech-Schwergewichte wie Google und der Facebook-Konzern Meta. Um des Vorteils Willen werfen auch die reichsten Konzerne humanistische Grundsätze über Bord.

In dem Schreiben der Telekom-US-Tochter an Behördenchef Carr heisst es nach dem Bericht auch: T-Mobile sei dann am besten, "wenn seine Belegschaft und seine Lieferanten eine Vielzahl an Fähigkeiten und Hintergründen einbringen in unser gemeinsames Bestreben, das beste Mobilfunk-Unternehmen im Land zu sein." Und stellt klar: "Wir werden diesen Grundsätzen weiter verpflichtet bleiben."



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