Elementary Robogirls (Bild: zVg)

In diesem Jahr verlief die Robotik-Olympiade, wie so vieles andere auch, anders als erwartet ab. Die ursprünglich im Mai geplanten Wettbewerbe wurden wegen der Pandemie am 7., 14, und 21. November virtuell durchgeführt. Insgesamt nahmen 107 Kinder und Jugendliche in 55 Teams teil. Auch an der internationalen Robotik-Olympiade, die ebenfalls virtuell stattfand, konnten Schweizer Teams überzeugen.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie mussten die regionalen Meisterschaften ebenso wie der Final der World Robot Olympiad (WRO) abgesagt und auf den Herbst verschoben werden. Als "Plan B" organisierte WRO Schweiz einen Online-Wettbewerb für die Kinder und Jugendlichen, welche sich seit Januar auf den Wettbewerb vorbereitet hatten. Auf die Durchführung des Schweizer Finals und die Vergabe des Titels "Schweizer Meister" wurde in Anbetracht der Lage verzichtet.

Der Geschäftsleiter von WRO Schweiz, Markus Born, welcher das Online-Format des Wettbewerbes mit seinem Team entwickelte, sagt: "Das Ziel für dieses besondere Jahr war, dass WRO Schweiz den Jugendlichen einen interessanten und abwechslungsreichen WRO-Tag trotz Corona-Pandemie anbietet. Neben einer positiven WRO-Erfahrung sollten die jungen Robotikerinnen und Robotiker auch sehen, wie andere Teams die anspruchsvollen Aufgaben gelöst haben. Sie sollten von anderen lernen und zeigen können, was sie selbst gelernt hatten. Alle Teilnehmenden, ob Teammitglieder, Coaches, Lehrpersonen oder freiwillige Helferinnen und Helfer der WRO sollten einen schönen Wettkampftag erleben und für das nächste Jahr motiviert werden."

Tüfteln gegen Klimakatastrophen

Am 7., 14. und 21. November wurde der Online-Wettbewerb vom Organisationskomitee der WRO Schweiz live aus den Räumen des Green-Data-Center in Lupfig (AG) übertragen. Die 55 Teams mussten ihren Roboter in einem Kurzvideo präsentieren und dieses im Voraus einsenden. Eine Jury vergab einen Designovation Award pro Altersklasse für die interessantesten und innovativsten Roboter:
7. 11.:
· Elementary (8-12 Jahre): Les Robbi mit Audrey Privet und Benoit Schmit (Sorens, FR)
· Junior (13-15 Jahre): Uh-huh mit Jia En Chuah, Susanna Kobler und Natalie Caixeta (Wetzikon, ZH)
14.11.:
· Elementary: Reinach 1 mit Matthias Eichenberger, Louisa Kesselring und Sarina Obrist (Reinach, AG)
· Junior: TECHNOSTORMS WRO mit Cornel Egli, Fabrice Zubler und Nils Fäh (Eschenbach, SG)
21.11.:
· Elementary: Robogirls mit Agustina Nores und Miriam Hausherr (Windisch, AG)
· Junior: Robofactory mit Jesse Born (Veltheim, AG) und Julian von Hoff (Niederrohrdorf, AG)
· Senior (16 – 19 Jahre): NTE Innovation mit Elias Sidler, Niklas Sidler und Tim Gloor (Seengen, AG)

Ebenso durften die Teams einen Roboter-Wertungslauf vor dem Wettbewerbstag filmen und einsenden. Am Wettbewerbstag waren am Vormittag zwei weitere Läufe unter der Aufsicht von Schiedsrichtern zu fahren. Die Läufe wurden von den Teams live ins Green-Data-Center übertragen und dort von den Schiedsrichtern verfolgt und beurteilt. Die Aufgaben standen unter dem Motto "Climate Squad". Die technikbegeisterten Jugendlichen bauten und programmierten Roboter, welche spannende Aufgaben lösen mussten, wie sie im Zuge einer Klimakatastrophe vorkommen können: Hindernisse nach einem Sturm beseitigen und Hilfslieferungen verteilen in der Altersklasse Elementary, nach einen Schneesturm für befahrbare Strassen sorgen und Streugut ausbringen bei den Juniors, und die Deiche bei Hochwasser sichern in der Kategorie Senior. Am Nachmittag fand der Überraschungswettbewerb statt. Die Teams mussten auf dem bekannten Spielfeld komplett neue Aufgaben mit ihren Robotern lösen.
An jedem Wettbewerbstag und in jeder Altersklasse wurde das Team mit den besten Lösungen zum Tagessieger ernannt:
7. 11.:
· Elementary: Les Robbi mit Audrey Privet und Benoit Schmit (Sorens, FR)
· Junior: Dumm und Dümmer mit Joel Zahner und Noé Aschwanden (Schänis, SG)
14.11.:
· Elementary: Mechanikum mit Pascal Klauser und Ruben Vicki (Suhr, AG)
· Junior: Angry Nerds mit Rafael Brönnimann und Sven Venetz (Wetzikon, ZH)
21.11.:
· Elementary: Club Robo Matik II mit Gautham Senthilnathan (Baden, AG) und Maël Meyer (Lenzburg, AG)
· Junior: Robofactory mit Jesse Born (Veltheim, AG) und Julian von Hoff (Niederrohrdorf, AG)
· Senior: CTRL+C reloaded mit Aaron Griesser, David Jenny und Nicolas Faesch (Wetzikon, ZH)

Die virtuelle Robotik-Olympiade sorgte bei den Teilnehmenden für Begeisterung und Motivation. Allerdings wird gehofft, dass 2021 der Wettbewerb wieder physisch stattfinden werde, mit sechs regionalen Meisterschaften und einem Schweizer Final im Juni in Aarburg.

Internationale Erfolge für Schweizer Teams

Auch die internationale Robotik-Olympiade wurde dieses Jahr online ausgetragen, organisiert von WRO Kanada. Teilnehmen durften ausnahmsweise alle interessierten Teams auf der ganzen Welt, ohne sich vorher qualifizieren zu müssen, da es wegen der globalen Pandemie in vielen Ländern gar keine nationalen Wettbewerbe gab.

Aus der Schweiz nahmen drei Teams teil:
· Bin_rädi mit Pascal Burkhard (Bern, BE), David Jenny (Weesen, SG) und Aaron Griesser (Wolfhausen ZH)
· Robofactory mit Jesse Born (Veltheim, AG) und Julian von Hoff (Niederrohrdorf, AG)
· GLegorobotik mit Julian Steiner, Florian Helbling und Ambros Anrigaus (Glarus, GL)

Bin_rädi schaffte es auf den ersten Platz in der Kategorie "Senior Surprise", auf den 5. Platz in der Kategorie "Regular Senior" und gewann den "Rio Tinto Innovation Award". Robofactory landete in der Kategorie "Junior Surprise" auf dem vierten Platz.

Ctrl C reloaded, Senior (Bild: zVg)
Ctrl C reloaded, Senior (Bild: zVg)
Robofactory Junior (Bild: zVg)
Robofactory Junior (Bild: zVg)