Nur wenige Wochen nach dem Announcement von Meta, in den Vereinigten Staaten die Faktenchecks einzustellen, fährt offenbar auch der vom chinesischen Konzern Bytedance betriebene Kurzvideodienst Tiktok Insidern zufolge seine Inhaltemoderation zurück. Im Rahmen einer Restrukturierung würden zahlreiche Stellen in der Abteilung für Vertrauen und Sicherheit abgebaut, äusserten sich mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Tiktok beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit etwa 40.000 Personen im Geschäftsbereich für Moderation.
Zur Erinnerung: Vor etwa einem Jahr hatte der US-Kongress die Chefs zahlreicher Technologiekonzerne vorgeladen, weil sie aus seiner Sicht den Jugendschutz vernachlässigten. Tiktok-Chef Shou Zi Chew hatte seinerzeit darauf verwiesen, dass sein Unternehmen mehrere Milliarden Dollar für Moderation ausgebe. Im vergangenen Oktober allerdings hatte der Dienst bereits etwa 700 Beschäftigte gefeuert und die Überwachung des Onlinenetzwerks verstärkt einer künstlichen Intelligenz (KI) überlassen.
Der nun offenbar bevorstehende Stellenabbau kommt für Tiktok zu einem kritischen Zeitpunkt, wurde die App doch im Jänner in den USA kurzzeitig abgeschaltet, weil die chinesische Muttergesellschaft Bytedance ihr US-Geschäft nicht wie gesetzlich gefordert verkauft hatte. Der neue US-Präsident Donald Trump gewährte dem Unternehmen aber eine Gnadenfrist. Gleichzeitig brachte er den Einstieg der USA bei Tiktok ins Gespräch.

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