Symbolbild: pixaba/ piro 4D

Seit Kurzem ist klar, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für die Schweiz bei der Entwicklung einer Tracing-App auf eine dezentrale Lösung setzt. Schon am 11. Mai soll die App einsatzbereit sein. Die Entwicklung haben massgeblich Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschulen Lausanne (EPFL) und Zürich (ETH) vorangetrieben. Im Zentrum steht, dass die Personen, welche der Smartphone-Besitzer trifft, gespeichert werden, damit im Fall einer Infektion und positiven Tests auf das Coronavirus Personen gewarnt werden können, die mit der infizierten Person in Kontakt waren. Die Daten werden dabei anonymisiert und dezentral auf dem Smartphone abgelegt.

Gastbeitrag von Jean-Claude Frick, Comparis-Digitalexperte

Aus Datenschutz-Sicht ist diese dezentrale App die beste Lösung für die Nutzer. Auch die Entwicklung von Apple und Google basiert auf dem dezentralen Ansatz. Wenn in deren Betriebssysteme vermutlich ab Juni das Tracking integriert wird, ist die Nutzung der App noch komfortabler.

Wie viele Menschen sich entscheiden werden, die App zu nutzen, ist schwer vorherzusagen. Wir haben in der Schweiz aber in jedem Fall beste Voraussetzungen. Zum einen haben über 90 Prozent der Menschen ein Smartphone und haben die nötige Bluetooth-Funktion zur Nutzung von Smartwatches oder Kopfhörern ohnehin aktiviert. Zum anderen denke ich, dass die Menschen den persönlichen Nutzen erkennen und schätzen, der in einer solchen App liegt. Ob die Tracing-App die Verbreitung von 60 oder 70 Prozent erreicht, um maximale Wirkung zu entfalten, halte ich nicht für entscheidend. Auch bei einer geringeren Zahl an Teilnehmern kann die Zahl der Ansteckungen verringert werden. Die Aussage, dass die App ohnehin nichts nütze, weil sich nicht genug Leute für die Nutzung entscheiden, finde ich falsch. Ich bin überzeugt, dass die App ein wichtiges Puzzleteil ist, um das Coronavirus einzudämmen.



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