Der US-Kurznachrichtendienst Twitter, der sich im Besitiz von Facebook befindet, geht nun gegen Verschwörungstheoretiker vor und sperrt rund 7.000 Accounts der Qanon-Bewegung, die US-Präsident Donald Trump unterstützt. Der Internetdienst teilte gestern mit, dass über diese Konten verbreiteten Botschaften "Schäden im wirklichen Leben" angerichtet würden. Twitter werde auch keine mit Qanon verknüpften Inhalte bereitstellen, da sie gegen die Richtlinien des Unternehmens verstoßen würden, teilte der Online-Dienst mit. Davon sind rund 150.000 Konten betroffen.

Die Bewegung verbreitet unter anderem die Behauptung, dass die Vereinigten Staaten von einer kriminellen Organisation beherrscht würden, welcher etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, der Milliardär George Soros sowie diverse Hollywood-Stars angehören sollen. Viele Qanon-Botschaften haben zudem antisemitischen Charakter.

Nach Angaben eines Unternehmenssprechers wurde der Schritt der Sperre nötig, da die Anhänger der Bewegung über die Plattform immer mehr Schaden verursachten. So hätten in den vergangenen Wochen die von solchen Konten ausgehenden Formen der koordinierten Drangsalierung anderer Menschen zugenommen. Der Sprecher kündigte eine Ausweitung der Twitter-Maßnahmen gegen die Verbreitung von Verschwörungstheorien an. Davon würden rund 150.000 Konten betroffen sein, erklärte er.

Bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht nur ein temporärer, zarter Beginn zur Übernahme von Verantwortung ist, sondern auch auf die Mutter Facebook abfärbt. Freie Meinungsäußerung ist zwar ein hohes Gut, aber auch der Schutz der Gesellschaft von Verhetzung, Manipulation, absichtlicher Fehlinformation, politischer Hetze und dem Aufruf zu Strafdaten. Das sind Straftatbestände.