Gesichtserkennung (Symbolbild: Pixabay/Geralt)

Benützer der Moskauer U-Bahn können ihre Tickets nun auch über Kameras mit Gesichtserkennung bezahlen. Mehr als 25.000 Menschen hätten diese Möglichkeit bereits am ersten Tag genutzt, gab das staatliche Verkehrsunternehmen bekannt. "Unsere Erwartungen sind übertroffen worden", kommentierte der für Verkehr zuständige Vize-Bürgermeister Maksim Liksutow. Die umstrittene Technologie war zuvor seit Anfang des Jahres getestet worden.

Wie Liksutow betont, brauchen Fahrgäste weder eine Karte noch ein Smartphone, um in die U-Bahn einzusteigen, sie müssten nur in die Kamera am Drehkreuz blicken. Bei mehr als 240 U-Bahn-Stationen in Europas grösster Metropole funktioniere das System inzwischen.

Um das System nutzen zu können, müssten Fahrgäste nur ein Foto von sich, ihre Bankkarte und ihre Karte für Fahrten mit Bahn und Bus hochladen und diese mit der Metro-App verknüpfen, heisst es. "Moskau ist die erste Stadt der Welt, in der das System in diesem Umfang funktioniert", meint der Vize-Bürgermeister. Er rechnet damit, dass die "Face Pay" genannte Bezahlmethode in den kommenden zwei bis drei Jahren von 10 bis 15 Prozent der Fahrgäste genutzt werden wird. Sie sei sicher und könne auch beim Tragen von Coronavirus-Schutzmasken genutzt werden, versicherten die Behörden.

Die unabhängige Organisation Roskomswoboda hingegen warnte, die Aussagen über die Sicherheit des Systems seien "ziemlich zweifelhaft". Daten könnten zudem in die Hände der Sicherheitsdienste gelangen. Technologien zur Gesichtserkennung werden in Russland seit längerem ausgebaut. Darüber wurden zuletzt auch Coronavirus-Patienten aufgespürt, die sich nicht in Quarantäne zu Hause begeben hatten.



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