Symbolbild: Pixabay, Clker Free Vector

Das Swiss Internet Governance Forum (Swiss IGF) ist der nationale Ableger des UN Internet Governance Forum (UN IGF), das 2005 beim UNO-Weltgipfel der Informationsgesellschaft ins Leben gerufen wurde. Seit 2015 bietet das Swiss IGF unter der Schirmherrschaft des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) eine zentrale Plattform für den Multi-Stakeholder-Dialog zu internet- und digitalpolitischen Themen in der Schweiz. Nun erhält die Plattform unter dem Namen "Swiss Internet & Digital Governance" eine Vereinsstruktur.

Charakteristisch für das Swiss IGF ist sein inklusiver "bottom-up"-Ansatz: Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren auf Augenhöhe die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der Schweiz. Jede interessierte Person oder Institution kann am Swiss IGF teilnehmen. Die Agenda wird durch einen "Call for Issues" bestimmt, bei dem alle Interessengruppen Themen vorschlagen können - von Cybersicherheit über künstliche Intelligenz bis hin zu Netzneutralität und Plattformregulierung. Als gesamtschweizerische Initiative wird das Forum überwiegend mehrsprachig in Deutsch, Französisch und Englisch durchgeführt.

Die Vereinsgründung soll nun eine breitere Abstützung des Swiss IGF in der nationalen Community ermöglichen und eine langfristige Mitfinanzierung durch Dritte erleichtern, heisst es in einer Aussendung dazu. Den Grundstein dafür lege die Stiftung Mercator Schweiz mit einer grosszügigen dreijährigen Förderung, die den Aufbau einer von der Community getragenen Struktur zum Ziel habe. "Ziel der Förderung ist es, die finanzielle und strukturelle Unabhängigkeit des Swiss IGF langfristig sicherzustellen. Dies ist für die Glaubwürdigkeit der Konferenz als neutrale Plattform für den intersektoralen, digitalpolitischen Dialog zentral", meint Riccardo Ramacci, Portfoliomanager Digitalisierung und Demokratie bei Mercator.

"Nach zehn Jahren erfolgreicher informeller Aufbauarbeit war der Zeitpunkt reif für diesen Schritt", erklärt Thomas Schneider, Vize-Direktor des Bakom und Mitinitiator des Swiss IGF vor 10 Jahren. Das Bakom übernehme weiterhin das Patronat für das Swiss IGF und trage zu dessen Finanzierung bei, so Schneider.

In exekutiver Hinsicht geht den Infos zufolge mit der Vereinsgründung die Aufbauarbeit des Co-Sekretariats mit Jacques Beglinger und Livia Walpen zu Ende, die das Swiss IGF mit viel Umsicht zur heutigen Bedeutung gebracht hätten. Nicolas Zahn, seit Längerem Mitglied des Kernteams des Swiss IGF, übernimmt demnach die Geschäftsführung der neuen Struktur. "Die neue Struktur wird es uns erlauben, nachhaltig zu wachsen und diesen Austausch durch Einbezug aller Anspruchsgruppen weiter zu vertiefen. Das Ziel für 2025 ist klar diese neue Struktur zu etablieren und unsere Mitgliederbasis aktiv auszubauen, auch um den Vorstand an der nächsten Generalversammlung zu erweitern und breiter abzustützen." Ein weiteres wichtiges Ziel werde die Erarbeitung eines nachhaltigen Finanzierungsmodells sein, heisst es.

Der Verein werde in der neuen Struktur wie gehabt die Swiss Internet Governance Forum Konferenz organisieren, welche dieses Jahr im Oktober stattfinden soll. Nach der Gründung und einer ersten Generalversammlung lädt der Verein interessierte Akteure der Digital-Governance-Community ein, sich anzuschliessen. Die nächste Generalversammlung findet Anfang Oktober 2025 im Rahmen der Swiss IGF Konferenz statt.
https://www.igf.swiss



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