Für die NSO Group gibt es US-Sanktionen wegen der Pegasus Spyware (Bild:zVg)

Die Vereinigten Staaten haben die NSO Group, die israelische Entwicklerfirma der berüchtigten Spionagesoftware Pegasus, auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Darüber hinaus sollen aber auch gegen eine weitere israelische Softwarefirma namens Candiru Strafmassnahmen verhängt werden, teilte das US-Handelsministerium in Washington mit.

Dem Ministerium zufolge gebe es Beweise, dass diese Unternehmen "Spionagesoftware entwickelt und an ausländische Regierungen geliefert haben, die diese Tools zur böswilligen Überwachung von Regierungsbeamten, Journalisten, Geschäftsleuten, Aktivisten, Wissenschaftlern und Botschaftsmitarbeitern eingesetzt haben".

Insgesamt kamen vier Unternehmen auf die Liste, weil deren Aktivitäten "den nationalen Sicherheits- oder aussenpolitischen Interessen der Vereinigten Staaten zuwiderlaufen", heisst es in der Mitteilung weiters. Positive Technologies (Russland) und Computer Security Initiative Consultancy (Singapur) handelten mit Cybertools, "die dazu dienen, sich unbefugt Zugang zu Informationssystemen zu verschaffen, und damit die Privatsphäre und Sicherheit von Einzelpersonen und Organisationen weltweit bedrohen".

Für einen Handel mit US-Gütern hinsichtlich der Unternehmen auf der "Entity List" gelten Exportbeschränkungen.

Die NSO Group geriet mit ihrer Spionagesoftware Pegasus im vergangenen Sommer weltweit in die Schlagzeilen. Journalisten deckten auf, dass das Programm – entgegen wiederholten Beteuerungen der Entwickler – missbraucht wurde. Sie konnten nachweisen, dass Staats- und Regierungschefs sowie mindestens 180 Journalisten, Menschenrechtsverteidiger, Gewerkschafter, Diplomaten und mehrere Staats- und Regierungschefs ins Visier genommen wurden.