Logobild: Vodafone

Der britsche Telekomkonzern Vodafone fuhr im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Milliardenverlust ein. Konkret lag der Nettoverlust für das Fiskaljahr 2024/25, das am 31. März endete, bei 3,7 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor konnten die Briten noch 1,5 Milliarden Euro Gewinn in die Bücher eintragen.

Kopfzerbrechen bereiteten Vodafone unter anderem die Geschäfte in Deutschland und Rumänien, musste der Konzern hier doch satte 4,5 Milliarden Euro abschreiben. Vor allem der Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs für TV-Kabelverträge in Deutschland drückte auf den Telekomriesen. In Deutschland war ja ab Juli 2024 die Regelung weggefallen, mit der Vermieter die Kosten für TV-Kabelverträge über die Nebenkosten im Mietvertrag abrechnen durften. Viele Kabelkunden von Vodafone können sich seitdem frei entscheiden, wie und bei welchem Anbieter sie TV-Verträge abschliessen. Die Schwäche in Deutschland konnte Vodafone aber dank der wachsenden Geschäfte in der Türkei, in Grossbritannien und Afrika teilweise ausgleichen und abfedern.

Was den Umsatz des britischen Konzerns anbelangt, so stieg dieser insgesamt um zwei Prozent auf gut 37,4 Milliarden Euro an. Dabei konnte Vodafone im Schlussquartal die wichtigen Serviceerlöse aus eigener Kraft mit 5,4 Prozent deutlicher steigern als von den Analysten erwartet.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie nach Leasingkosten (Ebitda AL) fiel im Gesamtjahr mit einem Rückgang um 0,8 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro aber etwas schlechter als gedacht aus. Für das neue Jahr peilt Konzernchefin Margherita Della Valle einen operativen Gewinn von 11 bis 11,3 Milliarden Euro an. Das hatten Analysten in der Mitte der Spanne bisher auch so auf dem Zettel.

Die Aktie stieg in London am Vormittag um 1,2 Prozent auf gut 73 Pence. Seit etwa Mitte 2023 schon pendelt das Papier in einem vergleichsweise engen Korridor um die 70 Pence. Im Jahr 2022 war der Schein auf einem Hoch zwischenzeitlich noch über 140 Pence wert gewesen. Die Kennziffern des britischen Telekomkonzerns seien insgesamt etwas schwach, aber ohne grössere Überraschungen ausgefallen, schrieb Analyst Akhil Dattani von JPMorgan. Das Hauptaugenmerk dürfte darauf liegen, dass der Ergebnisausblick für Europa etwas enttäusche.

Die Schwäche in Deutschland wurde dank der wachsenden Geschäfte in der Türkei, in Grossbritannien und Afrika teilweise ausgeglichen und abgefedert. In Deutschland war ab Juli 2024 die Regelung weggefallen, mit der Vermieter die Kosten für TV-Kabelverträge über die Nebenkosten im Mietvertrag abrechnen durften. Viele Kabelkunden von Vodafone können sich seitdem frei entscheiden, wie und bei welchem Anbieter sie TV-Verträge abschliessen.

Obwohl das nun schon länger her ist, verlor der Telekommunikationsanbieter im Fernsehgeschäft in Deutschland auch zuletzt weiter an Boden. Im vierten Quartal sei die Anzahl der TV-Kunden um 81.000 auf rund 8,8 Millionen gesunken, teilte die Firma in Düsseldorf mit. Im dritten Quartal war es ein Minus von 66.000 gewesen, im Sommerquartal 2024 war die TV-Kundenzahl in Deutschland um 2,2 Millionen abgesackt.

Die Konzern-Dividende für das vergangene Jahr soll inklusive der Schlussdividende von 2,25 Cent insgesamt 4,5 Cent je Aktie betragen - gerade einmal halb so viel wie ein Jahr zuvor. Wie bereits in Aussicht gestellt, will der Konzern nun für weitere 2 Milliarden Euro Aktien zurückkaufen, nachdem er das spanische und italienische Geschäft abgestossen hat./



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