Symbolbild: Pixabay/ Lobo Studio

Am 31. März ist World Backup Day. Dieser "Feiertag" ist weniger greifbar als etwa der Valentinstag, aber Experten betonen die hohe Relevanz von Backups und Datensicherung – mit weniger Romantik, aber doch mit viel Engagement. An diesem Tag soll der Blick auf das Wesentliche gelenkt werden – Unternehmensdaten und deren Sicherheit.

Gastbeitrag von Gerhard Raffling, Geschäftsführer Commvault Systems Austria und Country Manager Commvault Schweiz

Wer schon einmal in der "glücklichen" Lage war, verlorengeglaubte Daten wiederherstellen zu können, wird das Gefühl kennen: Erleichterung stellt sich ein – allein der Gedanke daran, (unternehmens-)wichtige Daten zu verlieren, lässt Nackenhaare zu Berge stehen und Schreckensszenarien ausmalen. Zurecht: Gerade wenn es sich um kritische Daten handelt, möchte niemand derjenige sein, der für den Verlust von Daten verantwortlich ist. Umso besser, wenn Unternehmen einen Disaster-Recovery-Plan zur Hand haben – und einen Partner, der diesen auch umsetzen kann.

Der World Backup Day bietet die Gelegenheit, einmal "innezuhalten" und jenen zu danken, die das Wiederherstellen von Daten ermöglichen, sollten diese mal "verlegt" worden sein. An diesem Tag haben wir die Chance – nein, die Pflicht – unseren Backup-Admins (virtuell) die Hand zu reichen und "Danke" zu sagen.

Möglichkeiten entdecken

Gerade, wenn Mitarbeiter von Unternehmen von Zuhause aus arbeiten, sind Backups Gold wert. Ausserhalb des Büros sind die hauseigenen Daten-Gurus womöglich nicht in Rufreichweite, wenn etwas "brennt". Doch nicht nur sichere und gut verwaltete Backups sind es, die das Rückgrat moderner Unternehmen und die Grundlage für effizientes Arbeiten von den eigenen vier Wänden aus bilden.

Worauf es zusätzlich ankommt, ist die Möglichkeit, auch "remote" das Beste aus den Daten machen zu können. In Zeiten, in denen viele von uns im Homeoffice arbeiten (müssen), gilt es, das Maximum aus der Situation zu holen. Das heisst: Volle Skalierbarkeit, Self Service IT und Konsolidierung sollten nicht nur Schlagworte, sondern Richtlinien sein, an denen sich Datenmanagement-Lösungen von Unternehmen orientieren müssen.

It’s all about the Cloud

Und hier kommt die Cloud ins Spiel: Viele Unternehmen setzen auf die Cloud, weil sie die nötige Flexibilität bringt, die Unternehmen heute brauchen. Oft mischen sich dabei Cloud- und On-Premises-Lösungen in immer komplexer werdenden, hybriden Infrastrukturen. Anwenderunternehmen ist in diesem Fall dabei zu helfen, in einem Patchwork aus verschiedenen Services und Anbietern die Übersicht über ihre Daten zu bewahren und Daten nachhaltig zu sichern. Denn nur wer bei seinen Daten die Kontrolle­ behält, kann sie gewinnbringend nutzen.

Inzwischen ist die die überwältigende Mehrheit (89 Prozent) aller Unternehmensanwender in der Cloud und nutzt täglich mindestens eine Cloud-App aktiv. 2018 arbeiteten 39 Prozent aller Arbeitnehmer zumindest teilweise aus dem Homeoffice. Überflüssig zu erwähnen, dass sich dieser Anteil in den vergangenen Wochen vervielfacht hat. Ein Drittel der Unternehmensnutzer arbeitet jeden Tag ausserhalb seines Büros an durchschnittlich mehr als acht Standorten und greift sowohl auf öffentliche als auch auf private Anwendungen in der Cloud zu (33 Prozent).

Doch Vorsicht: Fast die Hälfte (44 Prozent) aller bösartigen Bedrohungen für Unternehmen sind Cloud-basiert. Cyberkriminelle nutzen sie vermehrt als effektive Methode, um unerkannt zu bleiben. Das ergibt eine Auswertung von Millionen Nutzerdaten weltweit, die der amerikanische Cloud-Security-Spezialist Netskope aus Santa Clara/Kalifornien durchgeführt hat.

Nicht zum Daten-Messi werden

Ein weiteres Risiko, welches es zu beachten gilt, wenn viele Daten im Spiel sind, ist Unordnung. Unstrukturierte Daten sind ein Problem, welches gut und gerne zu gross werden kann, um es manuell zu beheben. Typischerweise sind 70 bis 80 Prozent aller Firmendaten unstrukturiert. Dazu kommt der Umstand, dass viele Betriebe keinen dedizierten "Datenbeauftragten" haben, sondern im Zweifel viele Köche am Werk sind, die dann bekanntlich den Brei verderben.

Das Zauberwort heisst hier Automatisierung auf Grundlage von Inhalten, Attributen und Risikoprofilen. Dem Nutzer überlassen, geraten Daten oftmals ausser Kontrolle; intelligente Automatisierung hingegen führt dazu, dass Daten verschoben, so wie der Zugriff auf sie und ihr Standort verwaltet werden. Das bietet nicht nur einen erheblichen Kostenvorteil, sondern senkt auch das Risiko eines Verstosses signifikant. Automatisierung, unterstützt durch Künstliche Intelligenz (KI), hilft grossen Datenbergen dabei, sich selbst zu strukturieren.

Fazit

In der Krise wächst der Mensch oft über sich hinaus: Wo vorher unbedingt ein Inlandsflug nötig war, reicht jetzt auch ein Video-Call, die Mitarbeiter, die Angst vor dem ersten Schritt in Sharepoint & Co. hatten, bewegen sich nach einer Woche schon selbstverständlich dort. In die Cloud zu gehen, war für viele Abteilungen schon lange üblich, jede mit ihrem eigenen Ansatz, nur eben nicht konsolidiert und zentral abgesichert. Dass nun vieles so gut läuft, verdanken wir unseren geheimen IT-Helden – und einer hoffentlich guten Internetverbindung.