Zoom sorgt für Empörung (Bild: Allie Smith auf Unsplash)

Der US-amerikanische Videokonferenzdienst Zoom mit Sitz in San José hat Medienberichten das Konto einer Gruppe von chinesischen Menschenrechtsaktivisten in den USA dicht gemacht. Die Gruppe hatte zuvor in einer Videokonferenz eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989, Stichwort Tian’anmen-Massaker, in China abgehalten.

Laut der US-Website Axios hat Zoom darauf verwiesen, dass sich der Dienst an die Gesetze in den jeweiligen Ländern halten müsse, ohne China direkt zu nennen. "Wenn ein Treffen über verschiedene Länder stattfindet, müssen sich die Teilnehmer in diesen Ländern an die betreffenden örtlichen Gesetze halten." Zoom bemühe sich, seine Massnahmen zu begrenzen, die notwendig seien, um lokale Gesetze zu befolgen. "Wir haben das in den USA basierte Konto wieder aktiviert," so Zoom.

Die Gedenksitzung hatte der damalige Studentenführer Zhou Fengsuo, Gründer der in den USA ansässigen Organisation Humanitarian China, am 30. Mai über ein bezahltes Zoom-Konto organisiert. Rund 250 Personen hatten am virtuellen Meeting teilgenommen. Am 7. Juni wurde sein Konto geschlossen. Ein weiteres Zoom-Konto des prodemokratischen Hongkonger Politikers Lee Cheuk Yan konnte ebenfalls nicht mehr benutzt werden. "Wir sind empört über das Vorgehen von Zoom", kritisiert Zhou in aller Stärke.



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