Verschärfte EU-Regeln für grosse Online-Plattformen treten in Kraft

Vor allem Social-Media-Portale sind von den neuen EU-Regeln betroffen (Bild: Pixabay/Geralt)

Ab Donnerstag gelten in den Mitgliedsländern der Europäischen Union striktere Regeln für grosse Online-Plattformen. Damit sollen in Zukunft Machtmissbräuche unterbunden werden, heisst es seitens der EU. Die EU-Kommission machte bisher 22 Dienste von sechs Unternehmen als eigentliche "Gatekeeper" (Torwächter) aus, für die die neuen Vorgaben gelten sollen. So sind etwa US-Techgiganten wie Apple, Amazon, Microsoft, die Google-Mutter Alphabet und der Facebook-Konzern Meta davon betroffen.

Grosses EU-Forschungsprojekt erarbeitet Empfehlungen zur Regulierung von Social Media

Sollen besser reguliert werden: Social Media (Bild: Dixmedia auf Unsplash.com)

In sozialen Netzwerken wie X, Facebook oder Tiktok verbreiten sich Fehlinformationen oder radikale Meinungen rasant. Dies wird mitunter durch die den Netzwerken zugrundeliegenden KI-Algorithmen begünstigt. Diese filtern und ranken Inhalte anhand von Nutzerverhalten und sorgen potenziell auch dafür, dass Mitgliedern Inhalte immer aus derselben Perspektive angezeigt werden. Dadurch können Filterblasen und Radikalisierungstendenzen entstehen, die wiederum gefährlich für die Demokratie werden können. Diese Mechanismen sind von verschiedenen Seiten bereits erforscht worden.

CEO von Open AI für Regulierung von KI

Symbolbild:Electronica

Sam Altman, der CEO des kalifornischen ChatGPT-Entwicklers OpenAI, hat sich für eine strikte Regulierung von Künstslicher Intelligenz ausgesprochen. Schon nur wegen der benötigten erheblichen Ressourcen werde es nur wenige Unternehmen geben, die Vorreiter beim Training von KI-Modellen sein könnten, betonte Altman im Rahmen einer Anhörung im US-Senat in Washington. Diese müssten unter strenger Aufsicht stehen. OpenAI ist mit dem KI-basierten Chatbot ChatGPT sowie der Software, die Bilder auf Basis von Textbeschreibungen erzeugen kann, massgeblich am aktuellen KI-Hype verantwortlich.

Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen will Online-Riesen zügig reguliert sehen

Whistleblowerin Frances Haugen (Bild:Facebook)

Die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und Whistleblowerin Frances Haugen hat Mitglieder es US-Kongresses aufgefordert, sich bei der Regulierung von grossen Online-Plattformen nicht in langwierigen Debatten zu verstricken. Facebook wolle, dass sich der US-Kongress in eine Analyse-Paralyse verfallen, dass er bei falschen Entscheidungsmöglichkeiten hängen bleibe und nicht handle, sagte Haugen vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses.

EU-Länder verständigen sich auf Regulierung von Online-Konzernen

Symbolbild: Pixabay/Geralt

Die Mitgliedsstaaten der europäischen Union haben sich offenbar auf ein weitreichendes Gesetz zur Regulierung der grossen Online-Konzerne verständigt. Die Vertreter einer entsprechenden Arbeitsgruppe des EU-Rats hätten sich auf einen Text geeinigt, der sich im Wesentlichen an den Vorschlägen der EU-Kommission orientiere. Dies geht aus einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine" hervor, in dem auf Diplomatenkreise und interne Dokumente verwiesen wird. Dem Report zufolge sollen künftig knapp zwanzig Verhaltensweisen von Google, Amazon und anderen Internet-Riesen verboten werden.

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