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Eine globale Umfrage von Dell zeigt, dass die Digitale Transformation für Schweizer Businessentscheider noch mit einiger Unsicherheit verbunden ist. Demnach sehen 93 Prozent aller befragten Schweizer Manager (weltweit 78 Prozent) digitale Startups als Bedrohung für das eigene Geschäft. Weltweit sorgen sich 45 Prozent der Studienteilnehmer, dass ihre heutigen Geschäftsmodelle im Wettbewerb gegen nativ digitale Startups in spätestens fünf Jahren obsolet sein könnten – die Schweiz liegt hier mit einem Umfrageresultat von 60 Prozent sogar deutlich über diesem Wert.

Ingesamt äusserten sich rund 4.000 Studienteilnehmer aus 16 Ländern zur vierten industriellen Revolution; in der Schweiz waren es 200 Befragte. Und gerade in der Schweiz spüren gemäss der Studie viele Unternehmen schon jetzt den Druck zu handeln: 71 Prozent der Schweizer Befragten berichten demnach von massiven Marktveränderungen in den vergangenen drei Jahren im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung und neuen Anwendungen im Internet der Dinge – auch hier ist eine Diskrepanz zu den globalen Umfragewerten (52 Prozent) sichtbar. "Die vierte industrielle Revolution ist nicht weniger unbarmherzig als ihre Vorgänger", kommentiert dazu Jeremy Burton, Chief Marketing Officer bei Dell. "Wer nicht schritthält, wird früher oder später untergehen. Aufschieben ist keine erfolgversprechende Option mehr."

Nur wenige Unternehmen haben die digitale Transformation in der eigenen Organisation schon weitgehend abgeschlossen, belegt die Befragung weiters. Entsprechend verfügen die meisten Unternehmen noch nicht über einen ganzheitlichen Lösungsansatz, mit dem sie die digitale Herausforderung angehen könnten. Um die Digitalisierung künftig auch hierzulande erfolgreich voranzutreiben, muss die digitale Transformation gemäss 74 Prozent der Schweizer und 73 Prozent der restlichen Studienteilnehmer künftig quer durch das ganze Unternehmen auf breiterer Front vorangetrieben werden. Nach eigenem Bekunden werden derzeit nur 38 Prozent der Schweizer Firmen (weltweit 36 Prozent) wichtigen Anforderungen ihrer Kunden im Hinblick auf verbesserte Sicherheit, rund um die Uhr verfügbare Services sowie schnelleren Informationszugang gerecht. 62 Prozent (weltweit 64 Prozent) agieren noch nicht auf Basis von Echtzeit-Erkenntnissen. "Genau das sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren in der digitalen Ära. Werden sie verfehlt, könnte das der Beginn einer digitalen Krise sein", so Burton. Anzumerken gilt, dass in der Schweiz beispielsweise die Security-Bedenken höher sind als im internationalen Vergleich, weil hierzulande die Sicherheitsmesslatte viel höher liegt, als in anderen Ländern.

Getrieben werden die digitalen Veränderungen gemäss 71 Prozent der Schweizer Businessentscheider von Wettbewerbern und Startups; etwas weniger stark ist der Druck durch Vorstandsstab und Geschäftsleitung (46 Prozent) sowie durch Kunden (33 Prozent). Im Kontrast dazu stehen die globalen Resultate der Studie: Weltweit gaben 56 Prozent an, dass sie durch ihre Kunden unter erheblichem Veränderungsdruck stehen, Wettbewerber/Start-ups (46 Prozent) und Vorstandsstab/Geschäftsleitung (41 Prozent) wurden am zweit- und dritthäufigsten als Faktoren angegeben.

Komplettiert werden die Studienergebnisse von einem Digital Transformation Index, der auf der Selbsteinschätzung der Teilnehmer basiert und den digitalen Reifegrad der befragten Unternehmen widerspiegelt. Demnach gehören weltweit:
- 5 Prozent (in der Schweiz keines der befragten Unternehmen) zu den Digital Leaders: Die digitale Transformation ist bei dieser Gruppe gleichsam in der Unternehmens-DNA verankert.
- 14 Prozent (in der Schweiz 4 Prozent) zu den Digital Adopters, die bereits über einen ausgereiften Transformationsplan und entsprechende Investitionsmittel verfügen.
- 34 Prozent (in der Schweiz 54 Prozent) zur Gruppe der Digital Evaluators, die sich behutsam an die Transformation herantasten und diesbezügliche Initiativen und Investitionen für die Zukunft planen.
- 32 Prozent (in der Schweiz 29 Prozent) zu den Digital Followers. Bei dieser Gruppe gab es bisher kaum Digitalisierungsinvestitionen; entsprechende Zukunftspläne haben derzeit noch einen sehr vorläufigen Charakter.
- 15 Prozent (in der Schweiz 13 Prozent) zu den Digital Laggards, den Nachzüglern ohne dedizierten Digitalisierungsplan, die praktisch keine entsprechenden Investitionsmittel eingestellt haben.

Die Schweiz schneidet im Benchmark des digitalen Reifegrads über 16 betrachtete Volkswirtschaften auf Rang 12 ab und befindet demnach im hinteren Mittelfeld. Lediglich das Vereinigte Königreich, Kanada, China und Japan platzierten sich hinter der Schweiz. Die drei Spitzenplätze belegen Indien, Brasilien und Mexiko. Es zeichnet sich also ab, dass in der Schweiz trotz zahlreichen digitalen Fortschritten noch viel zu tun bleibt.

Dass es noch einige Hindernisse auf dem Weg zum digitalen Erfolg gibt, bestätigen die weiteren Ergebnisse der Dell-EMC-Studie. Erst 16 Prozent der Schweizer Studienteilnehmer haben demnach bereits eine digitale Gewinn- und Verlustrechnung etabliert. Damit hinken die Schweizer Unternehmen im globalen Umfeld deutlich hinterher (weltweit 36 Prozent). Lediglich 32 Prozent (weltweit 46 Prozent) haben ihre Digitalisierungsziele mittlerweile auch in sämtlichen Abteilungs- und Belegschaftsvorgaben festgeschrieben. Dafür kooperiert jedes zweite Unternehmen (weltweit 35 Prozent) mit Startups und adaptiert deren offenes Innovationsmodell. 54 Prozent der Schweizer Unternehmen (weltweit 38 Prozent) haben sogar bereits ein Leitungsgremium ernannt, das den digitalen Fortschritt bewertet.

Angesichts der veränderten Markterfordernisse haben die Schweizer Unternehmen damit begonnen, ihr Transformationstempo zu steigern: 72 Prozent (weltweit 73 Prozent) stimmen zu, dass sie eine zentralisierte Technologiestrategie im Unternehmen mit höherer Priorität vorantreiben müssen. 70 Prozent (weltweit 66 Prozent) planen Infrastrukturinvestitionen und den verstärkten Aufbau digitaler Skills. Zudem wollen 65 Prozent (weltweit 72 Prozent) ihre Software-Entwicklungsfähigkeiten ausweiten. IT-Investitionen sind in der Schweiz in der Reihenfolge ihrer Priorität in folgenden vier Bereichen geplant: Internet-of-Things-Technologien, konvergente Infrastrukturen, Ultra-High-Performance Lösungen sowie Big Data Analytics.

Es zeichnet sich ab, dass die führenden Unternehmen eine interessante Zeit erwartet, die geprägt sein wird von vielen digitalen Veränderungen. "In naher Zukunft wird im Mittelpunkt der Geschäftsentwicklungen beinahe aller Unternehmen ihre Expertise der Softwareentwicklung stehen. Viele dieser Unternehmen werden neu sein, andere, die in den letzten 20 Jahren keinen Programmcode geschrieben haben, werden eine weitreichende Reise hinter sich haben. Neue digitale Produkte und Dienstleistungen werden wegweisend sein für die Transformation der IT-Infrastruktur, während Unternehmen damit zu kämpfen haben werden, wie sie mit 1000 Mal mehr Nutzer und 1000 Mal mehr Daten umgehen", streicht Burton abschliessend heraus.

Über die Studie
Im Auftrag von Dell Technologies befragte das unabhängige, auf den Technologiesektor spezialisierte Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne rund 4.000 Businessentscheider in 16 Ländern rund um den Globus. Die Fragen zielten auf den Status quo der digitalen Transformation und damit zusammenhängende Investitionsplanungen. Die teilnehmenden Unternehmen stammen aus zwölf verschiedenen Branchen – darunter die Automobilindustrie, der Finanzsektor, das Gesundheitswesen, die öffentliche Hand und der Einzelhandel.



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