Logobild: Telecom Italia

Der CEO der hoch verschuldeten Telecom Italia, Pietro Labriola, ist von den Aktionären des Unternehmens für eine zweite Amtszeit gewählt worden. Damit erhält er auch Rückendeckung für seine Pläne zur Sanierung des Konzerns. Bei der Abstimmung enthielt sich der Grossaktionär Vivendi wie im Vorfeld angekündigt der Stimme.

Vivendi, ein französischer Medienriese, steht vor allem dem Verkauf des Festnetz-Geschäfts von Telecom Italia an den Finanzinvestor KKR kritisch gegebnüber. Für Labriola hingegen stellt die Veräusserung einen Eckpfeiler der geplanten Entschuldung dar. Vivendi wiederum hatte sich einen höheren Preis als die möglichen maximal 22 Milliarden Euro erhofft. Ausserdem bezweifeln die Franzosen, dass das verbleibende Geschäft von Telecom Italia überlebensfähig sei. Daher wollen sie den geplanten Deal per Gericht stoppen. Vivendi hat bereits 75 Prozent seiner ursprünglich vier Milliarden Euro schweren Investition bei Telecom Italia abgeschrieben.

Labriola, der wegen des zeitweise knapp 30-prozentigen Einbruchs der Aktie im vergangenen Monat unter Druck geraten ist, bezeichnet den Spartenverkauf als Notwendigkeit an, um neu durchstarten zu können. Mit dem Verkaufserlös will er etwa die Hälfte des aktuell 26 Milliarden Euro hohen Schuldenbergs abtragen. Gleichzeitig reduziert sich die Belegschaft der Telecom Italia durch die Transaktion um etwa die Hälfte. Aktuell stehen rund 40'000 Beschäftigte in Diensten des Ex-Monopolisten, der sich künftig schwerpunktmässig auf Dienstleistungen fokussieren wolle.