Bild: Amazon

Der US-amerikanische Online-Versandhandelsriese Amazon soll weltweit Tausende Mitarbeitende beschäftigen, deren Aufgabe es allein sei, sich Audio-Mitschnitte von an die Sprachassistentin Alexa gerichteten Befehlen anzuhören. Dies schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf sieben involvierte Beschäftigte von Amazon. Laut deren Angaben werden die Aufnahmen transkribiert, mit Anmerkungen versehen und zurück an die Software gegeben. So wolle der Konzern aus Seattle die hinter Alexa stehenden Algorithmen trainieren, damit die digitale Assistentin die Befehle der Nutzer künftig besser verstehe.

Dabei gehe es aber weniger darum, die Befehle zu interpretieren, sondern unter anderem darum, der KI einzelne Begriffe zu "erklären". So erzählte einer der Mitarbeiter, dass er in den Befehlen nach dem Begriff "Taylor Swift" suchen und jeweils einordnen musste, dass es sich dabei um eine bekannte Musikerin handle. Die Arbeit beschrieb er gegenüber Bloomberg als "zumeist routinemässig".

Jedoch sollen den Amazon-Leuten auch Aufnahmen unterkommen, die die meisten Nutzer von Geräten mit Alexa-Integration eher privat halten würden – etwa eine singende Frau unter der Dusche. In einem eigenen Chatraum werden laut den Insidern Aufnahmen geteilt, um etwa Probleme beim Verständnis einzelner Befehle zu lösen – aber auch, um sich über bestimmte Audiodateien zu amüsieren, wie Bloomberg schreibt.

Die einzelnen Amazon-Abhörer, die in Ländern wie Costa Rica, Indien und Rumänien tätig seien, bearbeiten Bloomberg zufolge jeweils bis zu 1.000 Audiodateien pro Tag.



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