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Android-Apps müssen in Zukunft die Zustimmung des Anwenders einholen, bevor sie Absturzberichte an die Entwickler senden. Denn diese sind laut Reddit-Berichten von Google dazu aufgefordert worden, innerhalb von 30 Tagen eine entsprechende Möglichkeit in ihre Anwendungen einzubauen. Anderenfalls droht der Rauswurf aus dem Play Store. Einen Grund für die Änderung nannte Google in der Mail an die Software-Entwickler nicht.

"Generell ist diese Entwicklung sehr begrüssenswert", kommentiert der Datenschutz-Experte Georg Markus Kainz. "Dass ohne Erlaubnis Berichte an App-Entwickler gesendet werden, sollte nicht sein. Ich möchte schon gefragt werden", führt der Fachmann aus. "Stellen Sie sich vor, dass schädliche Apps womöglich beabsichtigt so entwickelt und durch kleine Abstürze konstant Informationen an die Entwickler gesendet werden", erläutert Kainz sein Gutheissen der neuen Richtlinie.

Die von Google selbst für Entwickler angebotenen Routinen zum Absenden eines Fehlerberichts enthalten keine Möglichkeit, vorher den Nutzer um Erlaubnis zu bitten. Viele Entwickler setzten bislang jedoch auf genau diese Vorgehensweise aus dem Hause Google. Ob der Internetgigant die Möglichkeit in Zukunft bereitstellen wird, ist hingegen nicht bekannt.

In Zukunft, so kündigen viele der betroffenen App-Publisher auf Reddit an, werde man ganz auf das Senden von Fehlerberichten verzichten, um eine Sperrung im Play Store zu umgehen. Apps seien somit zudem weniger speicherintensiv und schneller. Für den Kainz ist das Senden von Fehlerberichten ohnehin in den meisten Fällen überflüssig: "Wenn mir am Computer ein Programm abstürzt und ich gefragt werde, ob ich einen Fehlerbericht senden möchte - zu 99 Prozent sage ich nein, weil der Absturz für mich nichts Kritisches darstellt."



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