thumb

Die US-amerikanische iPhone-Erfinderin Apple erweitert seine Klage gegen den Halbleiterhersteller Qualcomm. Konkret spricht Apple von "wachsenden Beweisen“ dafür, dass Qualcomm "ein illegales Geschäftsmodell“ betreibe. Qualcomm wies den Vorwurf umgehend zurück.

In der erweiterten Klage nimmt Apple auch Bezug auf ein Urteil des Obersten Gerichts der USA, das Ende Mai entschied, dass Patentinhaber nach dem Verkauf eines Produkts ihre Rechte dafür nicht noch einmal geltend machen könnten. Der IT-Riese aus dem kalifornischen Cupertino wirft Qualcomm unter anderem vor, bei seinen Patenten doppelt abzukassieren - für Technologien und auch für Chips, in denen sie steckten. Der iPhone-Konzern klagte Anfang des Jahres mit dem Vorwurf, Qualcomm verlange zuviel für seine Patente - und weil die Lizenzgebühren an den Gerätepreis gebunden seien, müsse Apple auch für eigene Innovationen zahlen, mit denen der Chipkonzern nichts zu tun habe.

Seitens Qualcomms werden die Anschuldigungen als "einfach unwahr" zurückgewiesen. Laut Chefjurist Don Rosenberg sei Qualcomm "de facto der ausgelagerte Forschungs- und Entwicklungsarm der Industrie" und Apple stelle den Innovationsbeitrag des Unternehmens falsch dar. Der Ausgang des Streits könnte Folgen dafür haben, wie der Preis für Patentlizenzen berechnet wird. Ausserdem verfolgen Branchenanalysten mit Spannung, ob der Konflikt Auswirkungen für künftige Apple-Geräte haben könnte. Qualcomm ist ein wichtiger Zulieferer unter anderem von Kommunikationschips für iPhones, obwohl Apple einen Teil seiner Telefone bereits mit Chips von Intel auslieferte.