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Das florierende Geschäft mit Online-Werbung hat den Umsatz des weltgrössten Sozialen Netzwerkes Facebook im vergangenen Quartal auf einen neuen Höchststand getrieben. Konkret nahm der Konzern von Mark Zuckerberg knapp 13 Milliarden Dollar ein. Dies entspricht im Jahresvergleich einem Plus von 47 Prozent. Der Gewinn kletterte um ein Fünftel auf 4,27 Milliarden Dollar. Grund für den moderateren Anstieg war die Rückstellung von mehr als zwei Milliarden Dollar zusätzlich für Auslandsgewinne nach der US-Steuerreform.

Für dieses Jahr rechnet Facebook mit einem langsameren Wachstum des Geschäfts als noch 2017. Zugleich sollen die Kosten um 45 bis 60 Prozent steigen und das Online-Netzwerk will allein bis zu 15 Milliarden Dollar in Infrastruktur wie Rechenzentren investieren.

Insgesamt verfügt Facebook gemäss eigenen Angaben nun über 2,13 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Täglich seien 1,4 Milliarden von ihnen auf die Plattform gekommen. Das waren 32 Millionen mehr als drei Monate zuvor - das langsamste Wachstum allerdings seit 2015. Analysten hatten mit einem schnelleren Anstieg der Nutzerzahlen gerechnet. Im lukrativsten Markt USA und Kanada sank die Zahl täglich aktiver Nutzer sogar erstmals, von 185 auf 184 Millionen.

In Nordamerika machte Facebook im vergangenen Quartal fast 27 Dollar Umsatz pro Nutzer, während es im weltweiten Durchschnitt nur gut sechs Dollar waren. In Europa lagen die Erlöse pro Mitglied näher zum globalen Schnitt bei knapp neun Dollar.

Facebooks neuer Kurs, den Mitgliedern weniger Videos zu zeigen, hat schnell zu kürzeren Nutzungszeiten geführt. Im vergangenen Quartal hätten die Nutzer deswegen täglich 50 Millionen Stunden weniger bei Facebook verbracht, sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg. "Das zeigt, wie ernst wir es damit meinen." Bei der Grösse von Facebook sind das zwar nur rund zwei Minuten pro Nutzer am Tag. Aber kürzere Nutzungszeiten können auch auf die Geschäftszahlen durchschlagen, wenn weniger Werbung angeklickt wird.

Zuckerberg betonte, das sei etwas, was Facebook in Kauf nehme, um die beim Online-Netzwerk verbrachte Zeit wertvoller zu machen. Er hatte einen tiefgreifenden Strategiewechsel angekündigt und erklärt, dass die Nutzer weniger Nachrichten und Inhalte von Facebook-Seiten zu sehen bekommen und stattdessen mehr Beiträge von Freunden und Verwandten. "Den Menschen dabei zu helfen, sich zu vernetzen, ist wichtiger, als die Nutzungszeit zu verlängern", erklärte Zuckerberg jetzt. Das werde auf lange Sicht auch Facebooks Zukunft sichern.