thumb

Auf das britische Parlament ist ein Cyberangriff verübt worden. Es habe einen "anhaltenden und entschlossenen“ Hacker-Angriff auf alle Nutzerkonten gegeben, informierte die Parlamentsverwaltung die Abgeordneten in einer E-Mail, die der "Daily Telegraph“ veröffentlichte. Eine Parlamentssprecherin sagte, es seien umgehend Gegenmassnahmen eingeleitet worden.

In der E-Mail an die Abgeordneten hiess es, es seien "ungewöhnliche Aktivitäten entdeckt worden und Hinweise auf eine versuchte Cyberattacke auf unser Computernetzwerk“. „Nähere Untersuchungen haben bestätigt, dass Hacker einen anhaltenden und entschlossenen Angriff auf alle Nutzerkonten des Parlaments vornahmen“, hiess es weiter. Die Verwaltung arbeite eng mit dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit zusammen und habe Maßnahmen eingeleitet, um die Angriffe abzuwehren. Zuvor hatte eine Unterhaus-Sprecherin den Hackerangriff bestätigt. Es habe unerlaubte Versuche gegeben, Zugang zu Nutzerkonten von Abgeordneten und Mitarbeitern des Unterhauses zu bekommen. Das Parlament habe den externen Zugang zum Parlaments-Netzwerk gesperrt. Abgeordnete hatten damit ausserhalb des Parlaments keinen Zugriff mehr auf ihre E-Mail-Konten.

Britische Medien, darunter die „Times“ hatten zuvor berichtet, Hacker hätten Passwörter von Abgeordneten im Internet zum Kauf angeboten. Der Minister für internationalen Handel, Liam Fox, sagte der BBC, es sei bekannt, dass Hacker britische Behörden attackieren. "Also ist es keineswegs überraschend, dass es einen Versuch gegeben hat, Parlaments-E-Mails zu hacken.“ Der Cyberangriff sei eine „Warnung an alle, dass wir mehr Sicherheit und bessere Passwörter brauchen“, sagte Fox im Sender ITV News.

Mit Humor nahm der Politiker Henry Smith von den Konservativen die Störungen: "Wir haben eine Cyber-Attacke von (Nordkoreas Machthaber) Kim Jong Un, (des russischen Präsidenten Wladimir) Putin oder einem Kind im Keller seiner Mutter", twitterte er.

Gerade erst im vergangenen Mai unternahmen Unbekannte eine weltweite Cyber-Attacke. In Grossbritannien legten die Kriminellen dabei viele Krankenhäuser und Arztpraxen teilweise lahm. Die Erpressungssoftware "Wanna Cry" traf nach Angaben von Europol mindestens 150 Länder.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals