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Der Urner Industriekonzern Dätwyler übernimmt den britischen Elektronikgrosshändler Premier Farnell und legt dafür 848 Millionen Schweizer Franken auf den Tisch. Die beiden Verwaltungsräte der Unternehmen hätten sich über die Bedingungen des empfohlenen Barangebots geeinigt, heisst es in einer Aussendung der Urner.

Der Zusammenschluss schaffe ein "führendes Unternehmen im High-Service- Vertrieb von elektronischen Komponenten und realisiert dabei einen erheblichen Wert für die Aktionäre beider Unternehmen", heisst es weiter. Gemäss Übernahmebedingungen habe Dätwyler zugesagt, jedem Premier-Farnell-Aktionär 165 Pence in bar für jede Aktie zu zahlen. Dies entspreche einer Prämie von rund 51 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von 109,3 Pence am Montag, 13. Juni.

Dätwyler gibt strategische Gründe für den Kauf der Briten an. "Premier Farnell und Dätwyler haben beide eine lange und erfolgreiche Geschichte als High-Service-Distributoren für elektronische Bauteile", so kommentiert Ulrich Graf, Verwaltungsratspräsident von Dätwyler, die Übernahme. "Mit gemeinsamer Kraft steigern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit signifikant und erweitern unsere Produktpalette. Dabei ermöglichen wir unserem breiten Kundenkreis aus verschiedensten Branchen eine One-Stop-Shopping-Erfahrung."

Dätwyler ist der Meinung, dass die Kombination mit Premier Farnell strategisch passend sei. Beide Unternehmen würden sehr ähnliche Strategien und Geschäftsmodelle teilen und sich in Bezug auf die Produktpalette, Vertriebskanäle und geografische Präsenz ergänzen. Für die kombinierte Gruppe wird erwartet, bis Ende 2019 jährlich wiederkehrende Synergien auf Ebitda-Stufe von 50-70 Millionen Franken pro Jahr zu generieren. Diese erwarteten Synergien beinhalten rund 25-35 Millionen Franken Kosteneinsparungen, welche in den ersten drei Jahren nach Abschluss der Transaktion erreicht werden sollen.