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Der Chef des weltweit grössten Sozialen Netzwerks, Mark Zuckerberg, hat in der britischen Presse via ganzseiter Anzeigen um Entschuldigung für die Datenaffäre rund um sein Unternehmen gebeten. In den Inseraten wiederholte Zuckerberg sein Eingeständnis, dass es einen Vertrauensbruch gegeben habe. "Wir haben die Verantwortung, Ihre Daten zu schützen", schrieb der 33-Jährige Multimilliardär.

Er bedaure, dass sein Unternehmen nicht mehr dafür getan habe. Die Anzeige erschien auch im "Observer", dessen Berichterstattung über den Skandal zu grossen Kursverlusten der Facebook-Aktie geführt hatte. Seit Bekanntwerden des Skandals hat der kalifornische Internetriese mehr als 50 Milliarden Dollar (47,23 Mrd. Schweizer Franken) Börsenwert verloren.

Einem Bericht des "Observers" (Sonntag-Ausgabe) zufolge soll Cambridge Analytica auch beim "Brexit“-Referendum über Umwege mitgemischt haben. Cambridge Analytica ist eng mit dem kanadischen Datenanalyse-Unternehmen AggregateIQ (AIQ) verbunden, das in der "Brexit“-Kampagne eine Rolle gespielt hat. Die Zeitung beruft sich im Bericht auf den ehemaligen CA-Mitarbeiter Christopher Wylie, der den Skandal ins Rollen gebracht hatte. Ihm zufolge soll AIQ zeitweise intern als Abteilung von Cambridge Analytica bezeichnet worden sein.

Die "Brexit“-Kampagne des heutigen Aussenministers Boris Johnson - "Vote Leave“ - hatte 40 Prozent ihres Budgets in die Arbeit von AIQ gesteckt. Einem ehemaligen "Brexit“-Wahlkämpfer zufolge soll über eine gesonderte Scheinkampagne sogar noch mehr Geld nach Kanada geflossen sein. Die britische Wahlkommission ermittelt bereits, ob „Vote Leave“ die gesetzlichen Obergrenze für Wahlkampfausgaben überschritten habe. Johnson selbst bestreitet die Vorwürfe.