Bild: N26

Die deutsche Smartphone-Bank N26 mit Zentrale in Berlin wächst rasant. Aktuell hält N26 bei mehr als 3,5 Millionen Kunden in inzwischen 26 Ländern. Das Fintech-Unternehmen lege täglich um bis zu 10'000 Kunden zu, betonte Deutschland-Chef Georg Hauer gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

"Unsere Systeme sind heute in der Lage, zehn Millionen neue Kunden aufnehmen zu können", so Hauer gegenüber Reuters wörtlich. In der Schweiz ist das Finanzinstitut seit September tätig, angeboten werden hierzulande vorerst jedoch lediglich Euro-Konten. Grösster Markt für die 2015 gestartete Bank ist Deutschland, gefolgt von Frankreich. "Wir wachsen derzeit aber auch sehr stark in Grossbritannien, Italien, Spanien und Österreich", merkt Hauer an. In den USA ist das Unternehmen sei Juli aktiv und will dort "eine der relevantesten digitalen Banken" werden.

Auch die Gewinnschwelle rücke mit jedem neuen Kunden näher. "Wir haben aber kein konkretes Ziel, wann wir diese erreichen wollen." Ziel sei es, einen grossen Anteil der Kosten aus dem laufenden Geschäft zu decken. N26 strebe die Innovationsführerschaft für Bankprodukte an. "Dann können wir in fünf bis zehn Jahren viel grösser sein, als wir uns das heute vorstellen können."

Kritiker werfen N26 vor, der Kundenservice und die Prozesse der Bank hätten nicht mit dem schnellen Wachstum mitgehalten. Im Mai forderte die deutsche Finanzaufsicht Bafin Nachbesserungen, nachdem sie Mängel bei den Vorkehrungen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung festgestellt hatte. "Wir bauen unseren Compliance-Bereich stetig aus", sagte Hauer dazu.

Mit einem Börsengang hat es das zuletzt mit 3,5 Milliarden Dollar bewertete Unternehmen nicht eilig. "Ein Börsengang ist attraktiv", sagte der Deutschlandchef. "Das könnte eine Option für uns sein, aber eher in vier oder fünf Jahren. N26 hatte zuletzt im Juli 170 Millionen Dollar bei Investoren eingesammelt. Die Knete kam dabei von denselben Geldgeber, die sich bereits an einer Finanzierungsrunde im Januar beteiligt hatten, darunter der Versicherungskonzern Allianz, der Singapurer Staatsfonds, der chinesische Internet-Riese Tencent und der deutsch-amerikanische Investor Peter Thiel.



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