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Die global klare Nummer eins unter den sozialen Netzwerken, Facebook, will sein Werbesystem auf neue Beine stellen, um künftig die Anwender besser vor Diffamierung, Betrug und Spam zu schützen. Dies kündigte Facebook-Manager Rob Goldman an. Bereits jetzt schon seien in den Gemeinschaftsstandards Hassrede, Beleidigungen, Einschüchterung und sonstiges verletzendes Verhalten verboten.

Um diese Zielvorgabe zu erreichen, werde Facebook viele Werbeanzeigen aktiv mit automatisierten und manuellen Tools überprüfen, so Goldmann. Ausserdem werde Facebook aktiv, "wenn Nutzer Anzeigen verbergen, blockieren oder als beleidigend oder anstössig markieren". Ziel sei es, "jegliche Inhalte zu entfernen, die gegen unsere Richtlinien verstossen - ohne dabei die öffentliche Debatte zu zensieren".

Das weltgrösste Soziale Netzwerk reagiert mit der Verschärfung der Werberichtlinien auf scharfe öffentliche Kritik. Zum einen steht Facebook unter Beschuss, weil russische Propagandaorganisationen sich mit Werbeanzeigen in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 einmischen konnten. Darüber hinaus wird Facebook auch vorgeworfen, immer wieder diskriminierende Anzeigen zu akzeptieren. Zuletzt hatte Propublica herausgefunden, dass auf der Plattform Anzeigen geschaltet werden können, die bestimmte Bevölkerungsgruppen ausschliessen. Die Organisation hatte Dutzende US-Wohnungsinserate bei Facebook in Auftrag gegeben, die bestimmten Nutzern nicht gezeigt werden sollten - beispielsweise Afroamerikanern, Juden oder Menschen, die sich für Rollstuhlrampen interessieren. In den USA ist diskriminierende Werbung in den Bereichen Kredit-, Wohnungs- und Stellenmarkt illegal. Facebook selber räumte ein, dass man mit der Annahme dieser Anzeigen gegen die eigenen Richtlinien verstossen habe.