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Vier von zehn Werbeanzeigen im Internet sind viel zu gross und verursachen lästige Wartezeiten und Probleme, wie der aktuelle "Ad Quality Report for Publishers Q1 2017" von Ad Lightning ermittelt hat.

Der Studie nach beeinträchtigen Werbeanzeigen im Netz, die deutlich grösser sind als der Standard, stark die Lesbarkeit von Inhalten und stören Anwender, weil sie nicht selten Zeilen auseinanderreissen oder Tabellen aufsprengen. Ganz besonders störend finden Nutzer jedoch auch die Banner, die durch aufwendige Animationen oder ihre Grösse selbst eine längere Ladezeit beanspruchen und somit auch den Ladeprozess verlangsamen. Für die ärgerlichen Wartezeiten wird der Werbende meistens nicht einmal zur Verantwortung gezogen, sondern derjenige, der die Anzeige wiedergibt. "Konsumenten erleben die Probleme so, dass sie mehr auf den Seitenbetreiber als auf den eigentlich Werbenden zurückfallen", heisst es im Report von Ad Lightning. Durchschnittlich würden Werbeanzeigen die Ladezeit einer Website verdoppeln.

"Ob Werbung als angenehm empfunden wird, hängt viel eher von der Publisher-Website ab, als von der Gestaltung des Display-Banners. Viele Websites sind überladen von Werbeplätzen und lassen kaum Raum für redaktionellen Content. Auf diesen besagten Seiten sticht man dann eher mit ruhigen Bannern hervor, als mit grellen oder blinkenden. Es geht also auch immer um das Umfeld, in dem der Banner eingesetzt wird. Hält man sich an die vorgegebene Dateigrösse - auch beim Adserving - dann hat auch der User kein Problem mit dem Nachladen. Die Dateigrösse ist häufig eine Hürde bei HTML5-Bannern, da es schwierig ist, unterhalb der vorgegebenen Standardgrösse des Publishers zu bleiben", erklärt dazu auch Nadja Pracher von Pulpmedia.

Neben den Werbebannern, die zu viel CPU-Power verschwenden, gibt es Anzeigen, die keine HTTPS-Protokolle nutzen und deshalb nicht konform sind. Das Format spielt zudem auch eine wichtige Rolle, denn Animationen können unter verschiedenen Betriebssystemen oder Handy-Marken nicht abgespielt werden, wenn die erforderliche Software nicht installiert ist. "Mobile Banner sind teilweise auf dem Smartphone fast Fullscreen und lassen sich nur schwer wegklicken und verbergen, beziehungsweise ruckeln herum. Das wird sicher von vielen Anwendern als nervend empfunden. Auch der Retargeting-Wahnsinn wird immer störender empfunden. Stichwort: Den Zalando Schuh, den man bis an sein Lebensende angezeigt bekommt, nur weil man ein Mal in die Nähe der Website gekommen ist", fügt Marketing-Experte Philipp Pfaller von Limesoda hinzu.
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