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Die französische Nationalversammlung in Paris hat ein erweitertes Handyverbot in Schulen in die Wege geleitet. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich für einen Gesetzesvorschlag, dem zufolge Schülern die Nutzung von Mobiltelefonen in allen Vor- und Volksschulen sowie in der Unterstufe grundsätzlich untersagt wird.

Als Signal an die Gesellschaft bezeichnete es Bildungsminister Jean-Michel Blanquer. Er warnte zugleich vor "schlechten Nutzungsformen“ wie Cybermobbing und "Bildschirmabhängigkeit“. Oppositionspolitiker halten den Vorstoss für überflüssig und eine "reine PR-Aktion“, weil Schulen bereits Handyverbote verhängen können.

Das Thema war eine Wahlkampfforderung des sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron, seine Partei La Republique En Marche brachte es nun ins Parlament. Als Nächstes muss der Senat darüber beraten, in dem die Präsidentenpartei allerdings keine Mehrheit hat. Schon jetzt dürfen französische Schüler ihre Handys während des Unterrichts nicht benutzen, und Schulen können in ihrer Hausordnung auch ein weitergehendes Verbot festlegen. Künftig soll es umgekehrt sein: Die Handynutzung ist grundsätzlich in der ganzen Schule tabu, die Hausordnung kann aber Ausnahmen gestatten.