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In der iranischen Hauptstadt Teheran beteiligten sich jüngst Teams aus über 80 Ländern an der 29. Internationalen Informatik-Olympiade IOI. Mit dabei waren vier Schweizer Jugendliche. Sie gewannen eine Bronzemedaille – und ein internationales Netzwerk.

An der Veranstaltung, die am vergangenen Donnerstag mit einer feierlichen Medaillenzeremonie ihren Abschluss nahm, befanden sich exakt 304 Teilnehmende aus 84 Ländern am Start. Für ihre schlauen Algorithmen wurden insgesamt 157 Medaillen verteilt.

Eine der Bronzemedaillen holte sich der Aargauer Schüler Nicolas Camenisch (Kantonsschule Wettingen, AG) aus Oberwil-Lieli. Er belegte den Rang 147 von insgesamt 304 Rängen. Für Nicolas ist es bereits die zweite Medaille in diesem Olympiaden-Sommer. Mitte Juli holte er Bronze an der Zentraleuropäischen Informatik-Olympiade (CEOI) in Slowenien. Die CEOI ist das europäische Pendant zur grösseren internationalen Olympiade.

Der Freiburger Ian Boschung (Collège St. Michel, FR) aus Düdingen erreichte Rang 159. Damit hat er die Bronzemedaille knapp um 2 Ränge verpasst. Fabian Haller (Neue Kantonsschule Aarau, AG) aus Aarau Rohr und Jan Schär (Kantonsschule Olten, SO) aus Schönenwerd machten das Schweizer Team komplett. Johannes Kapfhammer, Teamleiter der Schweiz und Präsident der Schweizer Informatik-Olympiade zeigt sich erfreut: "Wir sind stolz auf die Bronzemedaille von Nicolas."

An zwei Prüfungstagen programmierten die Jugendlichen um die Wette. Sie kreierten insgesamt sechs Algorithmen, pro Tag standen ihnen dazu fünf Stunden zur Verfügung. Eine Aufgabe bestand darin, einen Algorithmus zu erfinden, der dem Bibliothekar in der Nationalbibliothek in Teheran hilft, die Bücher neu zu ordnen. Diese Aufgabe aus der Logistikoptimierung war eine echte Herausforderung für die jungen Talente. Dazu Camenisch: "Die Aufgaben waren spannend, aber auch echt schwierig. Ich habe mich während dem Programmieren öfters gefragt, ob die anderen auch so gefordert sind wie ich.“
Das grosse Plus der Olympiade ist der Austausch unter Jugendlichen aus aller Welt
Nebst dem Wettbewerb hatten die vier Jugendlichen aus der Schweiz Zeit, sich ein Netz aus internationalen Kontakten zu knüpfen. Laut Nicolas Camenisch ist dies einer der Gründe, warum es sich lohnt, an den Wissenschafts-Olympiaden mitzumachen. Es sei motivierend, eine Woche mit anderen Informatik-Fans zu verbringen. Zudem seien die Olympiaden auch ideal, um zu reisen und neue Kulturen kennenzulernen.

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Holte sich bei der Informatik Olympiade die Bronzene: Nicolas Camenisch (Bild: zVg.)