thumb

Trotz des massiven Aktienkurs-Einbruchs bei Rocket Internet ist bei der Hauptversammlung ein Donnerwetter der Anteilseigner ausgeblieben. "Man hat andere Erwartungen gehabt", sagte Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) und übte damit schon die lauteste Kritik. Die im schwach regulierten Entry Standard notierte Rocket-Aktie ist mit knapp 19 Euro derzeit weniger als halb so viel wert als zum Börsengang 2014, bei dem die Titel zu 42,50 Euro ausgegeben wurden. Am Donnerstag lag die Aktie mit rund drei Prozent im Minus.

Rocket-Chef Oliver Samwer erklärte, es sei weiterhin das Ziel, dass im vierten Quartal 2017 mindestens drei Beteiligungen die Gewinnschwelle knackten. Bisher schreiben alle Start-ups Verluste. Zu Jahresbeginn war der Fehlbetrag vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bei den grössten Beteiligungen um 23 Prozent auf 140 Mio. Euro gesunken. Samwer warb um Geduld: Die übernächste Hauptversammlung werde zeigen, dass es funktioniere und die Gewinnschwelle bei einigen Beteiligungen erreicht worden sei. Dazu sollen vor allem geringere Marketingausgaben und Einsparungen bei Personal und Verwaltung der Startups beitragen.