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Der südkoreanische Elektronik-Riese LG zügelt seine Europa-Zentrale von London nach Eschborn bei Frankfurt. Man wolle damit die Geschäftsaktivitäten auf dem Kontinent stärker bündeln, begründet LG den Schritt. Deutschland habe einen grösseren "Strategiewert" als Grossbritannien, sagte der für Personalfragen zuständige Vizepräsident bei LG Electronics, der Deutsche Oliver Grohmann, in Seoul.

LG habe in Deutschland keinen starken Namen wie in Südkorea oder auch in den USA. Man müsse die Reputation erarbeiten, da man im Markt noch nicht bekannt genug sei, bekundete Grohmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur DPA.

Die Nummer zwei der südkoreanischen Elektronikhersteller hinter Samsung hat die Verlegung seiner Europa-Firmenzentrale zusammen mit der deutschen Niederlassung in Ratingen bei Düsseldorf bereits im April angekündigt. In der Nähe des grössten deutschen Flughafens sind weitere südkoreanische Konzerne wie der LG-Rivale Samsung sowie die Autohersteller Hyundai und Kia angesiedelt.

Als weitere Gründe für den Umzug nach Deutschland führt LG eine "herausragende" Infrastruktur, einen starken Konsumentenmarkt und Wachstumsmöglichkeiten bei industriellen Anwendungen wie Solar, Licht oder Autoteilen an. Auto-Komponenten einschliesslich Displays und Batterien würden für LG immer wichtiger, sagte ein Firmensprecher. LG ist hinter Samsung die Nummer zwei im weltweiten Markt für TV-Geräte. Daneben stellt das Unternehmen auch Smartphones, Kühlschränke und andere Haushaltsgeräte her.

Der Umzug soll bis Frühjahr 2017 unter Dach und Fach sein. Derzeit sucht das Unternehmen in Europa und darüber hinaus noch Mitarbeiter. In der neuen Europa-Zentrale sollen bis zu 500 Menschen arbeiten. Insgesamt verfügt der Konzern in Europa über 5000 Mitarbeitenden. In Südkorea selber arbeiten 40.000 Leute für den Samsung-Konkurrenten.



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