John Conway 1987 bei der DMV Tagung in Berlin (Bild: Konrad Jacobs/ CCO 2.0)

Der 1937 in Liverpool geborene englische Mathematiker John Conway der das Fach Mathematik in Cambridge und Princeton unterrichtete, wo er auch emeritierter Professor ist, und der unter anderem auch das Computerspiel Life, die Abwandlung eines zellularen Automaten, erfand, ist kurz vor Ostern an den Folgen der Covid-19-Erkrankung gestorben.

Conway ist bekannt für seine Arbeiten zur kombinatorischen Spieltheorie, wozu er unter anderem die Bücher "Über Zahlen und Spiele" (Original: "On Numbers and Games"), "Zahlenzauber" ("The Book of Numbers") und "Gewinnen: Strategien für mathematische Spiele" ("Winning Ways for Your Mathematical Plays", zusammen mit Elwyn Berlekamp und Richard Kenneth Guy) veröffentlicht hat. Er kreierte zahlreiche mathematische Spiele, darunter das berühmte "Game of Life", das Spiel "Sprouts" oder auch "Phutball" und "Conway’s Soldiers". Das "Game of Life" basiert auf zellulären Automaten. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Spiel im eigentlichen Sinne. Ausgehend von einer Anfangsbelegung generiert Conways Spiel des Lebens ohne weitere Interaktion eines Spielers weitere Zustände und Formen. Eigentlicher Zweck des Spiels ist die Beobachtung dieser Entwicklung. In den frühen Siebzigern zeigten Computermonitore in Firmen, Universitäten und Forschungsinstituten immer wieder seltsame Muster. Gruppen von Kästchen entstanden aus dem Nichts und verformten sich; manche krabbelten auch schräg über den Bildschirm und verschwanden am Rande. Doch kein Virus hatte die schrankgroßen Rechner erfasst. Sie zeigten eben genau das Spiel "Life" von Conway, das Programmierer über die Mainframes und Minis der Welt verbreiteten.

Conway entdeckte auch die surrealen Zahlen (so der Titel eines Buches, in dem Donald Knuth diese Arbeiten popularisierte), eine Zahldefinition in Analogie zum Dedekind-Schnitt, die auch Spiele und unendliche Kardinalzahlen umfasst.

2006 erlitt Conway einen Schlaganfall. Der bremste ihn zwar ein, legte aber nicht sein Denken lahm. 2015 erschien eine dicke Biographie "Genius at Play" der Autorin Siobhan Roberts. Am 26. Dezember würde er 83 Jahre alt werden. (Quelle: Wikipedia)