Post übernimmt Mehrheit am Startup für Same-Day-Delivery "No Time"

Nach Ansicht der Post handelt es sich bei Same-Day-Delivery och um eine Nische: Vor allem urbane Kunden in Städten und Agglomerationen wolltem aber "immer öfters noch am gleichen Tag die bestellte Ware erhalten," so die Post. Die aktuelle Nische soll sich aber bereits in absehbarer Zeit "zu einem relevanten Markt" entwickeln. "Mit unserer Mehrheitsbeteiligung wollen wir dieses Geschäftsfeld in der Schweiz an vorderster Front mitgestalten", lässt sich der Leiter von Post Logistics, Dieter Bambauer, zitieren. Die Post investiere deshalb nicht nur in die Logistik, sondern auch in die IT-Plattform von No Time. Wieviel die Post für die Mehrheitsbeteiligung auf den Tisch geblättert hat, wurde nicht kommuniziert.

Seitens der Gewerkschaft Syndicom wird der Vorstoss das Staatsunternehmen in das neue Geschäftsfeld der Same-Day-Delivery grundsätzlich begrüsst, gleichzeitig gemahnt sie aber auch an die besondere Verantwortung der Post in einem "weitgehend unregulierten Teil der Logistikbranche". Denn bislang habe sich No Time geweigert, mit der Gewerkschaft über einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) zu verhandeln. Mit der Übernahme durch die Post fordert Syndicom hier ein Umdenken. Zudem warnt die Gewerkschaft davor, dass Arbeit der eigenen Post Logistics künftig an No Time ausgelagert werden könnte und damit das Stammhaus von Unternehmen konkurrenziert wird, die sich dem Post-GAV verweigern.