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Der im kalifornischen San Diego situierte US-Chiphersteller Qualcomm steht wegen Wettbewerbsverstössen nun auch in Südkorea vor einer hohen Millionenstrafe: Die südkoreanische Wettbewerbsbehörde (Korea Fair Trade Commission – KFTC) kündigte am Mittwoch in Seoul an, dass sie gegen den US-Konzern eine Strafzahlung von rund einer Billion Won (850 Mio. Franken) verhängen will.

Qualcomm hatte bereits 2009 in einem ähnlichen Fall eine Strafe in Höhe von 260 Mrd. Won zahlen müssen. Das Unternehmen stufte die neue Forderung als unhaltbar ein und will gegen den Erlass vorgehen. Nach Auffassung Qualcomms verstösst die Entscheidung der südkoreanischen Behörden gegen das Freihandelsabkommen zwischen Südkorea und den Vereinigten Staaten.

Qualcomm ist für die Smartphone-Welt so wichtig wie Intel für die PC-Welt: Die Technik der Amerikaner steckt in praktisch jedem Gerät. Diese Marktstellung habe der Konzern missbraucht, so der Vorwurf. Zuvor hatte Qualcomm in China eine Strafe von 975 Mio. Dollar (1 Mrd. Franken) gezahlt. Der US-Konzern darf zudem von chinesischen Handyherstellern seitdem nicht mehr so hohe Lizenzgebühren verlangen. Auch in den USA und Europa befindet sich Qualcomm im Visier der Wettbewerbshüter.