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Forscher des zum Massachusetts Institute of Technology (MIT) gehörenden Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) und der University of Toronto haben eine interessante Methode entwickelt, um Robotern die Erledigung von verschiedenen lästigen Hausarbeiten anzutrainieren.

Die Experten setzen hierzu auf die virtuelle 3D-Simulation "Virtual Home", die im Stil des Computerspiels "Die Sims" gehalten ist und in der künstliche Helfer nach einem ausgiebigen Training insgesamt an die 1.000 unterschiedliche Tätigkeiten im Haushalt, wie etwa Kaffee kochen oder den Tisch decken, durchführen können.

"Für viele Menschen sind Routinearbeiten, die man tagtäglich im Haushalt zu erledigen hat, nichts als ein gefürchteter, unausweichlicher Teil des Lebens, den wir gerne hinausschieben oder nur mit wenig Sorgfalt durchführen. Wäre es nicht toll, wenn wir ein Roboter-Hausmädchen hätten, das uns dabei helfen könnte, uns diese lästigen Arbeiten abzunehmen?", fragt Xavier Puig, PhD-Student und Projektleiter am CSAIL. Damit diese Vision Realität werden kann, sei allerdings noch viel Forschungsarbeit nötig: "Unser Virtual Home ist lediglich der erste Schritt in diese Richtung", betont Puig.

Gemeinsam mit seinem Team hat der Computerwissenschaftler nun zumindest eine Art "virtuelle Lernumgebung für künstliche Haushaltshilfen" erschaffen. In dieser können an die 3.000 unterschiedliche Programme getestet und durchgeführt werden, die konkreten Tätigkeiten entsprechen. Knapp 1.000 davon lassen sich nach einem längeren Training im Moment bereits in der 3D-Simulation ausgeführen.

"Damit eine virtuelle Figur in der Simulation und später auch ein Roboter im echten Leben verstehen kann, welche Aufgabe er erledigen soll, müssen die Anweisungen sehr detailliert erfolgen", merkt Puig an. Eine relativ einfache Tätigkeit wie Kaffee kochen muss beispielsweise in mehrere Subtasks, wie "Greife nach einer Tasse" und "Gehe zur Kaffeemaschine", zerlegt werden. Diese Aufgaben und Unteraufgaben werden von den Forschern in Programmen gesammelt, mit denen dann anschliessend ihre Sims-ähnliche Simulation gefüttert wird.

"Das Endergebnis ist nicht nur ein System, mit dem man Robotern die Erledigung von Haushaltsarbeit antrainieren kann, sondern auch eine sehr grosse Datenbank mit entsprechenden Aktivitäten", erläutert der CSAIL-Experte. In Zukunft soll es mit einem ähnlichen Ansatz sogar möglich sein, für das Training nicht mehr auf eine 3D-Simulation zurückgreifen zu müssen. "Roboter könnten das zum Beispiel auch lernen, indem sie sich ein Youtube-Video dazu ansehen", blickt Puig in die Zukunft.
http://csail.mit.edu
http://utoronto.ca



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