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Prostitution findet immer weniger nur am Strassenrand statt, sondern hat sich zu einem lukrativen Markt im Internet gemausert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Michigan State University, die zusammen mit der Loyola University Chicago entsprechende Daten ausgewertet hat.

Für die Erhebung der Daten haben die Forscher zunächst 71 Zuhälter über deren Einschätzung befragt, inwiefern ihr Online-Absatz von polizeilichen Massnahmen betroffen ist. Die Befragten gaben mehrheitlich an, dass sie sich sehr bewusst darüber sind, dass Seiten wie Craigslist und Backpage zwar überwacht werden, sie sich aber zu helfen wüssten und dort trotzdem sexuelle Dienste zum Verkauf stellen.

Prostitution, die noch vor einigen Jahren fast ausschliesslich am Strassenrand stattgefunden hat, ist mittlerweile zu grossen Teilen ins Internet umgezogen generiert dort einen florierenden Markt. Die Forscher fanden heraus, dass Zuhälter, die im Netz mit ihren Frauen handeln, im Jahr zwischen 75.000 und 100.000 Dollar verdienen.

"Polizeiliche Massnahmen haben offenbar nur ein sehr begrenztes Potenzial, um Zuhälter vom Werben und Managen der Dienstleistungen ihrer Sex-Arbeiter abzuhalten", unterstreicht Studienautorin Mary Finn. Rund 80 Prozent aller Verkäufe von Produkten oder Dienstleistungen, die mit Sex zu tun haben, finden heute im Internet statt. Ein schlagendes Argument dafür ist vor allem, dass dort mehr Privatsphäre herrscht und Bestellungen diskret bis zur Haustür geliefert werden. Auch gibt es mittlerweile einen eigenen App-Markt für die Bestellung von Prostituierten, die Umsätze daraus sind jedoch noch nicht erfasst worden, heisst es abschliessend.
https://msu.edu
http://craigslist.org
http://backpage.com