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Ein russisches Gericht hat den Messenger-Dienst Telegram zu einer Geldbusse verurteilt, weil er dem Inlandsgeheimdienst das Mitlesen seiner Nachrichten verwehrt. Das Unternehmen muss 800.000 Rubel (13.650 Franken) zahlen. Die kostenlose App ist in Russland besonders beliebt, weil Nachrichten verschlüsselt vom Absender zum Empfänger gelangen.

Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte Informationen zur Entschlüsselung sämtlicher über Telegram verschickten Nachrichten verlangt, wie der Gründer der App, Pawel Durow, bereits im vergangenen Monat mitgeteilt hatte. Als sich das Unternehmen weigerte, legte der FSB Durow zufolge offiziell Beschwerde ein. Telegram hat zehn Tage Zeit, um die Geldstrafe anzufechten. Scheitert die Urteilsanfechtung, könnte die beliebte App in Russland gesperrt werden.

Weltweit nutzen 100 Millionen Menschen die App, davon zehn Millionen in Russland. Telegram wird in mehreren Ländern wegen seiner Verschlüsselungstechnologie vorgeworfen, Jihadisten als attraktives Kommunikationsmittel zu dienen.