Lee Kun Hee im Jahre 2013 (Foto: Republic of Korea/ CC SA BY 2.0)

Mit Lee Kun Hee ist heute der Verwaltungsratspräsident von Samsung im Alter von 78 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben, wie der Südkoreanische Elektronikriese verlauten lässt. Samsung würdigt Lee in einem Communiqué dazu als "wahren Visionär", dessen Erbe "für immer fortdauern" werde.

Lee Kun Hee hat über viele Jahre hinweg das Schicksal von Samsung geprägt und den Konzern zu einem der weltweit führenden Unternehmen für Technologieprodukte, darunter zur Nummer Eins im Smartphone-Bereich, geleitet. Er war der Sohn von Samsung-Gründer Lee Byung Chull. Er übernahm 1987 von diesem den Firmenvorstand und machte Samsung zum grössten südkoreanischen Konglomerat. Er galt als der reichste Südkoreaner. Seit er 2014 eine Herzattacke erlitten hatte, leidete Lee Kun Hee immer wieder unter gesundheitlichen Problemen. Daher übernahm sein Sohn Lee Jae Yong in der Praxis die Leitung der Geschäfte und wurde de facto zum Konzernchef.

Jedoch steckt der Samsung-Erbe in erheblichen juristischen Schwierigkeiten. Im Zuge eines Bestechungs- und Veruntreuungsskandals wurde er im Jahr 2017 zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach einer Berufung kam er jedoch im Jahr darauf wieder frei. Das Oberste Gericht von Südkorea ordnete später einen neuen Prozess gegen den Samsung-Erben wegen dieses Skandals an, der noch nicht abgeschlossen ist. Dieser Fall steht im Zusammenhang mit einem weitverzweigten südkoreanischen Korruptionsskandal, der 2017 den Sturz der früheren Präsidentin Park Geun Hye begründet hatte.