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Im Rahmen des sogenannten Singles Day, der in China seit den 1990er Jahren immer am 11.11. gefeiert wird, konnten die chinesischen Online-Händler wieder Verkaufsrekorde erzielen. Allein Alibaba, Amazon-Pendant und grösster Internethändler Chinas, verkaufte am Samstag Waren im Wert von 168,3 Mrd. Yuan (25,22 Mrd. Schweizer Franken), rund 48 Mrd. Yuan (7,2 Mrd. Franken) mehr als im vergangenen Jahr.

Ursprünglich galt der 11.11. in China unter Studenten als eine Art Anti-Valentinstag für Alleinstehende, weil das Datum nur aus Einsen besteht. Vor acht Jahren begann dann Alibaba seinen Kunden an dem Tag für 24 Stunden hohe Preisnachlässe zu gewähren. Zahlreiche Konkurrenten folgten dem Beispiel, wodurch der jährliche Singles Day zur grossen Rabattschlacht wurde.

Auch JD.com, ein anderer grosser Internethändler, verkündete neue Rekorde. In den ersten 30 Minuten habe der Konzern Klimaanlagen im Wert von umgerechnet 65 Millionen Euro verkauft - soviel wie am gesamten Singles Day 2016. Die Umsätze mit Lebensmitteln stiegen bei JD in der ersten Stunde um 350 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Schmuck-Verkäufe versechsfachten sich sogar. 150.000 Rasierer und 100.000 Mikrowellen wurden in nur 60 Minuten gekauft - mehr als im gesamten Oktober zusammen. Mehr als sechs Millionen Pakete hatte der Konzern bis zum Nachmittag verschickt.

Alibaba, dessen Kunden nach eigenen Angaben am Samstag zu 92 Prozent per Smartphone einkauften, zelebrierte den Shopping-Rausch mit einer grossen Party in Shanghai. Eine riesige Leinwand präsentierte live den aktuellen Umsatz. Sänger Pharrell Williams, Hollywood-Star Nicole Kidman und die chinesische Schauspielerin Fan Bingbing traten am Vorabend zusammen mit Alibaba-Chef Jack Ma in einer Fernsehgala auf, um für den Verkaufstag zu werben.

Für Aufmerksamkeit in Chinas sozialen Medien sorgte das Angebot eines Schnapsherstellers, der für 11.111 Yuan (umgerechnet etwa 1664 Franken) seinen Kunden einen lebenslangen Vorrat an Alkohol versprach. Zu dem Preis sollten 33 Käufern, die zuerst zugriffen, bis zu ihrem Tod mit zwölf Flaschen "Baijiu“-Schnaps pro Monat beliefert werden. Sollten sie in den nächsten fünf Jahren sterben, würde das Lieferrecht an ein Familienmitglied übertragen.