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Da immer mehr Unternehmen die Digitalisierung vorantreiben, wächst das Datenvolumen mit enormer Geschwindigkeit. Typische Anwendungen und damit verbundene Daten in diesem neuen, digitalen Zeitalter sind komplexe Datenanalytik, künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML). Welche Rolle Storage allgemein und All-Flash-Arrays im besonderen in diesem Szenarium spielen und wie der Anbieter Pure Storage hier strategisch vorgeht, schildert der Schweizer Country Manager von Pure Storage, Markus Mattmann, im Interview mit ICTkommunikation.

Interview: Karlheinz Pichler

ICTkommunikation: Es ist nun über ein halbes Jahr vergangen, seit Sie Ihr Amt als Geschäftsführer von Pure Storage Schweiz angetreten haben. Sie meinten damals, dass es Ihre zentrale Aufgabe sei, die Schweizer Ländergesellschaft von Pure Storage neu auszurichten und das Enterprise-Segment ins Visier zu nehmen. An welchem Punkt halten Sie aktuell bei diesen Vorhaben?

Markus Mattmann: Die Schweiz ist ein Markt von grosser Bedeutung. Nach Angaben von IDC stammten 12,7 Prozent aller im dritten Quartal 2017 in der Schweiz verkauften All Flash-Arrays, von Pure Storage. In jüngster Vergangenheit haben wir hierzulande einige sehr attraktive Kunden gewonnen. Dazu gehören Victorinox, die Sabag-Gruppe und das Schweizer Rote Kreuz.

Wir wollen das Momentum, das wir gewonnen haben, für uns nutzen. In der Schweiz setzen meiner Erfahrung nach zwischen 25 und 30 Prozent der Unternehmen auf Flash-Storage. Die Mehrheit also steckt noch in der alten Disk-Welt fest. Dies wird sich aber definitiv verändern, denn der Markt gewinnt an Reife und es wird eine Trendwende hin zu Flash geben.

Einer der Gründe, weshalb ich mich für Pure Storage entschieden habe, ist das Geschäftsmodell „Evergreen“. Es bedeutet, dass Kunden ihren Storage einmal kaufen, und dann bei Bedarf upgraden können. Diese Upgrades erfolgen aber nahtlos im laufenden Betrieb und ohne den Rebuy von bereits gekauften TBs. Das Abo-Modell von Evergreen erlaubt es Kunden, zügig brandaktuelle Software, Hardware und Flash-Innovationen zu beziehen – im Jahresrhythmus oder sogar schneller – ohne auf den klassischen Refresh nach vier oder fünf Jahren warten zu müssen. Die Gesamtkosten, also der TCO, liegt über sechs Jahre gesehen um 50 Prozent unter den Kosten der Konkurrenz.

ICTkommunikation: Wickelt Pure Storage Projekte auch direkt ab, oder läuft alles über den Channel?

Markus Mattmann: Pure Storage ist zu 100 Prozent auf den Channel fokussiert. Seit dem ersten Tag sind wir bestrebt, unsere Partner immer bestmöglich in die Pure Storage-Familie zu integrieren und zu unterstützen. Unser Pure Partner Programm (P3) bietet den Partnern zahlreiche Anreize, Werkzeuge, Trainings und Unterstützungsangebote, die ihnen deutliche Vorteile verschaffen. Dazu gehören ein markführendes Framework an Incentives, ein Bezugsprogramm von Demogeräten mit attraktiven Preisnachlässen je nach Partnerkategorie, eine vollautomatisierte Marketing-Plattform für unsere Partner, bereits vorgefertigte Werbekampagnen mit Co-Branding, Unterstützung durch unser Top-Management in Form von Executive Sponsoring und vieles mehr.

ICTkommunikation: Was für Ziele haben Sie sich für das angelaufene neue Jahr im Channel gesetzt?


Markus Mattmann: Es wird sich nichts daran ändern, dass wir auch weiterhin die Kunden ausschliesslich mit Hilfe des Channels bedienen. Aktuell versuchen wir vor allem die Effizienz im Channel auszubauen und enger mit unseren Partner zusammenzuarbeiten, um so neue Kunden zu gewinnen. Wir erleben im Markt gerade eine hochspannende und wichtige Zeit, in der wir und die Partner vor allem dank unsere NVMe-Produkte sowie unserer Angebote zur Unterstützung von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz äusserst gut positioniert sind. Tatsächlich bietet sich unseren Partnern gegenwärtig eine einmalige Gelegenheit: Als First Mover rund um moderne Analytik und künstliche Intelligenz können unsere Channelpartner sich für ihre Kunden zu wichtigen, strategischen Partnern entwickeln, die sie nicht nur mit traditioneller IT unterstützen, sondern die ihnen die Türe öffnen für Geschäftsprozesse, die massgeblich auf die schnelle Analyse von grossen Datenmengen angewiesen sind.

Genau in diesem Bereich haben wir kürzlich grosse Fortschritte erzielt, wie beispielsweis die Partnerschaft mit PNY Technologies. Das Unternehmen ist führend im Bereich des High Performance Computing, der Grafik-Virtualisierung und Deep Learning-Technologien. Die Distributionsvereinbarung, die wir mit PNY im Herbst geschlossen haben, ermöglicht es dem Unternehmen, seinem Netzwerk aus Partner im Bereich des High Performance Computings unsere modernen Flash-Storage-Systeme anzubieten. Die Vereinbarung schafft nicht nur grosse Chancen für neue Kunden, sondern öffnet uns auch neue Märkte sowie neue Sektoren und lässt uns in den Bereich neuer Anwendungsfälle vorstossen.

ICTkommunikation: Pure Storage hat sehr früh All-Flash-Speicher angeboten. Mittlerweile sind auch die grossen Hersteller dick im All-Flash-Business vertreten. Es scheint, als hätte Pure Storage den einstigen Technologievorsprung eingebüsst. Stimmt dieser Eindruck?


Markus Mattmann: Das Merkmal “All-Flash” ist kein USP mehr. Allerdings haben wir uns ja nie darauf beschränkt. Unsere Ende-zu-Ende-Plattform hilft unseren Kunden, ihre Daten schnell, intelligent und agil zu nutzen. Es gibt verschiedene Elemente in unserem Angebot, die ihnen dies ermöglichen – und die so kein anderer bietet.

Zunächst sind unsere Lösungen sehr benutzerfreundlich – also zuverlässig, schnell und sicher. In Sachen Verfügbarkeit sprechen wir von sechs Neunen und mehr. Dazu kommen noch die einfache Wartung, komfortable Upgrades und die Reduktion von Komplexität. Unsere Software-gestützte Flash-Architektur und unsere Management-Tools ermöglichen es uns 100 Prozent PCIe/NVMe zu liefern und äusserst schnelle Host-Connectivity zu bieten. Dazu gehören ein neues Level an Leistungsdichte sowie konstant minimale Latenzen sowie Bandbreiten von GB/s für verschiedene Anwendungen.

Effizienz ist ein weiterer Schlüsselfaktor. Wir ermöglichen es unseren Kunden, ihre Storage-Tiering aufzulösen und ihre Daten zu konsolidieren – egal ob Block oder File, strukturiert oder unstrukturiert – und dies auf einem Flash-Storage Tier zu bündeln. Diese reduziert den Bedarf an Platz, Energie und Kühlung um den Faktor zehn. Organisationen profitieren so von allen Vorteilen unserer professionellen Data Services – rund um die Uhr, ohne einen Haken. Ausserdem ist unser Angebot voll automatisierbar und kann stehts erweitert werden.

Zu guter Letzt bieten wir unseren Kunden einen an der Cloud-orientierten Ansatz für Storage im Einsatz on-premise. Dazu gehört auch, dass unsere Kunden per Abo im Laufe der Zeit in den Genuss einer stetig verbesserten Leistung ihrer Storage-Umgebung kommen. Kunden können die Hardware einmal kaufen und bei Bedarf unterbrechungsfrei Upgrades beziehen – ohne Rebuy der bestehenden Systeme. Durch unsere Evergreen Storage-Abo haben unsere Kunden stets Zugriff auf neue Technologie – wie beispielsweise NVMe – und müssen nicht auf den klassischen Upgrade-Zyklus von vier bis fünf Jahren warten.

All diese Elemente haben uns geholfen, weltweit über 4.000 Kunden zu gewinnen. Darunter sind die grössten und innovativsten Unternehmen, sowie 25 Prozent der Fortune 500. Gartner hat uns in Jahr 2017 im Gartner Magic Quadrant für Solid-State Arrays zum vierten Mal in Folge als Leader positioniert. Zusätzlich wurde Pure auch als Leader im jüngsten IDC Marketscape Report für All-Flash Arrays aufgeführt.

ICTkommunikation: Welchen Einfluss hat eigentlich die gesamte Cloud-Entwicklung auf das Geschäft von Pure Storage in den letzten Jahren genommen?

Markus Mattmann: Die Entwicklungen rund um das Thema “Cloud” waren für uns durchweg positiv, denn praktisch alle Organisationen wollen nun eine „Cloud-Erfahrung“: einfache, elastische und agile IT.

Wo die Cloud für Cloud-native, Web-skalierbare Anwendungen und auch Devops ideal ist, so eignet sie sich nicht wirklich für die Mehrheit der gegenwärtig genutzten Anwendungen in den meisten Unternehmen.

Im Gegensatz zu unseren Wettbewerbern, die auf traditionelle Storage-Technologie setzen, verfolgte Pure Storage vom ersten Tag an einen Ansatz, der auf Einfachheit und Klarheit setzt. Wir helfen unseren Kunden dabei, schneller die „Cloud-Erfahrung“ zu machen, indem wir ihre vorhandenen Produktionsanwendungen und -umgebungen stark vereinfachen und konsolidieren. Entwickler profitieren so beispielsweise von einer modernen All Flash-Umgebung für leistungsfähiges Devops.

Wir versetzen unsere Kunden in die Lage, wahre Next Generation Analytics umzusetzen – durch einmalig leistungsfähige on premise-Clouds. Mit Pure können Unternehmen Daten-zentrierte Architekturen realisieren, die ihnen die notwendige Flexibilität verleihen, um ihre Ziele zu erreichen, indem sie sowohl die Public Cloud als auch die on premise-Cloud parallel nutzen.

Wir unterstützen mit unserer Technologie viele Private Clouds, aber wir gewinnen auch immer mehr Kunden aus dem Bereich der B2C-Clouds, SaaS-Cloud sowie Clouds von Managed Service Providern.

ICTkommunikation:
Welches sind die generellen Vorteile von Cloud-Storage und wie können Cloud-Speicher dazu beitragen, die IT-Möglichkeiten eines Unternehmens zu verbessern?

Markus Mattmann:
Zunächst sollten wir verstehen, dass die wahre Frage nicht lautet “Public Cloud vs. Rechenzentrum oder Private Cloud.” De facto gibt es viel mehr Optionen als diese. SaaS boomt immens, Private Clouds haben erheblich am Relevanz gewonnen – und auch diese Szenarien sind auf Hardware angewiesen, irgendwo.

Die Vorzüge der Public Cloud sind der einfache Zugang, sofortige Skalierbarkeit und das äusserst einfache Management. Es gibt Anwendungsfälle, in denen diese Faktoren entscheidend sind und wo es sinnvoll ist, die Public Cloud zu nutzen sowie dort Daten zu speichern. Allerdings hat die Public Cloud auch Defizite: mässige Zuverlässigkeit, defizitäre Leistungsfähigkeit, schwere Kalkulierbarkeit der anfallenden Gesamtkosten sowie mangelnde Datensicherheit. Wo beispielsweise on premise-Storage bis zu 99,9999 Prozent Verfügbarkeit bieten, versprechen die meisten Public Clouds lediglich 99,99 Prozent. Bei sensiblen und kritischen Anwendungen ist dies unzureichend.

Nutzer der Hybrid Cloud hingegen profitieren vom besten aus beiden Welten: Unternehmen können Primärdaten auf ihrem on premise-Storage speichern und Big Data Analytics lokal betreiben; die Public Cloud nutzen sie parallel beispielsweise für SaaS und Backup-Daten.

ICTkommunikation: Sind Cloud-Storage und Cloud-Backup nach wie vor die wichtigsten Anwendungsbereiche im Cloud-Computing?

Markus Mattmann: Die aktuell populärsten Anwendungen für die Public Cloud sind Backup und Archiv, Bursting, experimentelle Szenarien und Devops. Meiner Meinung nach hat sich zudem SaaS mittlerweile als bevorzugte Variante zur Nutzung weitverbreiteter Anwendungen gemausert.

ICTkommunikation: Wie unterscheidet sich das Cloud-Angebot von Pure Storgage von demjenigen der Konkurrenz?

Markus Mattmann: Mit der Erkenntnis, dass es multiple Cloud geben wird, dass Daten eine gewisse Schwerkraft haben und dass das Vertrauen auf einen einzelnen Cloud-Anbieter sehr riskant ist, setzt sich bei den Unternehmen die Einsicht durch, dass sie eine Daten-zentrierte Architektur umsetzen müssen. Diese ist konsolidiert und vereinfacht, ermöglicht Nutzung in Echtzeit, liefert Dienste und Daten on Demand in Eigenregie, integriert Multi Cloud-Umgebungen und ist zukunftssicher.

Wir bieten unseren Kunden mehrere technologische Besonderheiten wie beispielsweise das erste reine NVMe All Flash-Array, unser Geschäftsmodell „Evergreen“ sowie eine einmalige Nutzererfahrung. Dies hat dafür gesorgt, dass wir einen sehr hohen Net Promoter Score aufweisen und seit vier Jahren in Folge von Gartner als Leader geführt werden. Unser modernes, Abo-ähnliches Geschäftsmodell senkt die Gesamtbetriebskosten um 50 Prozent. Wir versetzen unsere Kunden in die Lage, mit ihren Daten bestmöglich zu arbeiten und dadurch die Produktion sowie die Entwickler zu unterstützen und wahre Next Generation Analytics zu nutzen.

Pure hilft MSPs und anderen Serviceprovidern neue Services für ihre Kunden zu entwickeln und anzubieten. Unsere einzigartige Kombination aus verlässlicher Performance, maximaler Data Reduction, unzähligen Profi-Features und dem Evergreen-Abomodell für schnelle Technologieupdates gibt unseren Kunden Möglichkeiten an die Hand, die ihnen traditionelle Speicherlösungen unter keinen Umständen bieten können.

ICTkommunikation: Eine von Pure Storage in Auftrag gegebene Studie legt überraschenderweise auch einen Trend weg von der Cloud offen. Laut dieser Studie verlagerten nämlich weltweit 40 Prozent - in der Emea-Region sogar mit 62 Prozent fast zwei Drittel ihrer Unternehmen - ihre Workloads im vergangenen Jahr von öffentlichen Clouds zurück in ihre Vor-Ort-Umgebung. 36 Prozent der im Rahmen der Untersuchung befragten Verantwortlichen führten Sicherheitsbedenken als hierfür massgeblichen Grund an. Was sagen Sie zu diesem Ergebnis? Wohin bewegt sich die Schere zwischen Vor-Ort und Cloud? Was unternehmen Sie als Anbieter, die Sicherheitsbedenken der Anwenderunternehmen zu zerstereuen?

Markus Mattmann: Die Studie hat viele interessante Ergebnisse zu tage gefördert. Gegenwärtig betreiben demnach die Unternehmen 47 Prozent ihrer Anwendungen noch in traditionellen on premise-Umgebungen. Public Cloud und Private Cloud liegen jeweils nur bei 23 Prozent. Die Public Cloud scheint dennoch auf Wachstumskurs zu liegen. Für die kommenden 18-24 Monate rechnen 65 Prozent mit einem Plus. Allerdings erklären 65 Prozent, dass ihre Organisationen aus Sicherheitssorgen im vergangenen Jahr die Nutzung der Public Cloud reduziert haben. Fast drei Viertel (72 Prozent) sind der Meinung, dass sich Cloud und on premise nicht wiedersprechen müssen, sondern dass sie sich ergänzen sollten. In der Schweiz sehen dies 66 Prozent so.

Die Studie hat ausserdem die drei zentralen Vorteile von on premise-Storage identifiziert: Sicherheit (49 Prozent), Verfügbarkeit (43 Prozent) und Performance (39 Prozent).

Ich sehe wirklich keinen Konflikt zwischen der Cloud und dem on premise-Ansatz, und für beide gibt es jeweils gute Gründe; nicht nur bezüglich der Sicherheit. Strategische Infrastruktur ist der Schlüssel um eine Organisation bestmöglich für die neue Realität der digitalen Wirtschaftswelt aufzustellen. Dies bedeutet aus meiner Sicht die Nutzung einer Hybrid Cloud, welche den traditionellen Ansatz sowie die Public Cloud vereint.

Zusätzlich aber gibt es ja noch mehr Varianten und Flexibilität, wenn man sich das Konzept der Multi-Cloud vergegenwärtigt. Dies bedeutet, das Unternehmen aus verschiedenen Cloud Providern auswählen und sich für mehrere parallel entscheiden. Warum sollten sie denn auch nicht die Cloud-Angebote von Azure, AWS und Google simultan nutzen und dies mit einer High Performance-Infrastruktur on premise-kombinieren?

Die Innovationen im Data Storage-Markt erfordern ein Überdenken der alten Glaubenssätze. Die beste Performance zu den besten Kosten, da gibt es keinen Königsweg, der zu jeder Organisation passt. Die richtige Wahl und das ideale Setup ist stets eine individuelle Entscheidung.

ICTkommunikation: Welchen Einfluss haben Speichertechnologien auf die weitere Entwicklung der Künstlichen Intelligenz?

Markus Mattmann: Storage darf nicht weiterhin der Flaschenhals für die künstliche Intelligenz sein. Storage sollte flexibel sein, seine Leistung erbringen und sonst unsichtbar bleiben. Heutzutage haben die meisten Organisationen Unmengen an alten und neuen Daten, aber oft wissen sie gar nicht, was diese Daten beinhalten. Sie gehen davon aus, dass die Daten von Wert sind, können dies aber nicht genau benennen. Deshalb benötigen sie eine Technologie, die es ihnen ermöglicht, diese Daten sehr schnell verfügbar zu machen, beispielsweise für Trainingssysteme rund um maschinelles Lernen. Einige der führenden Prozessorhersteller haben superschnelle GPUs entwickelt, die nun aber superschnelle Speichertechnologie benötigen, die sie kontinuierlich mit grossen Datenmengen füttert.

Wir leisten einen Beitrag zur Demokratisierung der künstlichen Intelligenz, indem wir es Unternehmen ermöglichen, immense Datenvolumina sehr schnell zu speichern und zu verarbeiten. Unser Flashblad ist die weltweit erste Datenplattform, die speziell für künstliche Intelligenz und Deep Learning entwickelt wurde. Sie basiert auf einer breiten parallelen Ende-zu-Ende Architektur.

Grundsätzlich sehen wir bei AI/ML zwei Phasen: Experten entwickeln Modelle, und diese werden dann auf einer Infrastruktur umgesetzt. Daten werden so verarbeitet, dass die Unternehmen an die Informationen gelangen, die sie suchen. Für die Zukunft aber sehe ich einen Wandel. Die beiden Phasen – Modellierung und Informationsgewinnung unter Nutzung der Infrastruktur – werden verschmelzen.

Wir stehen am Beginn eines Zeitalters, in dem die Trainingsmodelle und Lernmodelle permanent optimiert werden – durch Selbstoptimierung! Die Trainingsmodelle werden nicht nur Daten verarbeiten um Informationen zu gewinnen. Sie werden selbst die Erkenntnisse, die in diesem Prozess entstehen nutzen, um sich selbst zu verbessern. Die maschinelle Intelligenz wird sich also stets weiterentwickeln, da die Lernmodelle beginnen, an sich selbst zu arbeiten.

All dies schafft einen noch grösseren Bedarf an sehr leistungsfähiger Storage-Technologie. Diese neuen Systeme sollen auch weiterhin unsichtbar und flexibel sein – und zugleich bisher unvorstellbare Leistungen erbringen.

ICTkommunikation: Wo sehen Sie für sich und für Pure Storage mittelfristig die grössten Herausforderungen in der Schweiz?


Markus Mattmann: Es ist kein Geheimnis mehr, dass Daten mittlerweile das neue Öl sind, und dass es den Unternehmen gelingen muss, aus diesen Daten das Maximum an verwertbaren Informationen herauszuholen. Dies gilt auch ganz besonders für die Schweiz. Daten und Wissen haben hier als Produktionsfaktoren eine besonders grosse Bedeutung.

Für eine Wirtschaft wie die in der Schweiz gewinnen somit auch Themen wie Artificial Intelligence, Deep Learning und Big Data Analytics massiv an Bedeutung. Mit unsere Technologie sind wir hier immer häufiger ein wichtiger Bestandteil der benötigten Infrastruktur.

Die sogenannte „Early Adopters“ und Unternehmen, die sich selbst als „Digital Transformers“ verstehen, nutzen das Potential dieser Entwicklung immer besser und profitieren zunehmend davon. Sie wachsen überproportional stark, werden effizienter und entwickeln selbst neue Produkte und Services. Dies gelingt ihnen, da sie es schaffen durch den Einsatz von ML und KI mehr aus den ihnen zur Verfügung stehenden Daten zu machen. Allerdings hat sich dies noch nicht überall herumgesprochen, so dass es noch sehr viele Firmen gibt, die drohen den Anschluss an die Digitalisierung zu verpassen. Ich rate da dringend den Blick über den Tellerrand.

Zahlreiche Schweizer Unternehmen müssen nun unbedingt damit beginnen, die Anwendungsfälle zu identifizieren, bei denen sie von Artificial Intelligence, Deep Learning und Big Data Analytics profitieren können. Märkte wie die USA und China zeigen, wie Unternehmen neue Möglichkeiten erkennen und für sich nutzen.

Eine Aufgabe, die hier aber nicht unterschätzt werden darf, ist die Suche nach den qualifizierten Mitarbeitern, die hierfür benötigt werden. Das gilt sowohl für die Unternehmen, welche moderne Technologie einsetzen, als auch für Technologieanbieter wie Pure Storage.

ZUR PERSON
Markus Mattmann kam im Sommer 2017 als Managing Director für die Schweiz zu Pure Storage. Der Schweizer startete seine berufliche Karriere 1997 bei Platinum Technologies, bevor er bei Dell/EMC an Bord kam, wo er elf Jahre lang tätig war. Danach wechselte Mattmann als Country Manager zu Oracle Schweiz Systems. Ab November 2012 stellte er sich einer neuen Herausforderung: Als VP Continental Emea brachte er Rackspace nach Kontinentaleuropa und etablierte das Unternehmen binnen drei Jahren als Marke in der Schweiz. Der 44-jährige studierte Betriebswirtschaft an der Fachhochschule St. Gallen & Bern und hält einen MBA der Universität St. Gallen.

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Markus Mattmann, Country Manager von Pure Storage Schweiz (Bild: zVg)
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Enterprise-System von Pure Storage (Foto: zVg)