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Der US-Unternehmer Philip Neustrom hat in einer umfangreichen Recherche herausgefunden, dass es für grosse Konzerne sehr einfach möglich ist, über Mobilfunkunternehmen sowohl Nummern und Standorte als auch andere private Details von Kunden kostenfrei oder gegen Bezahlung zu erhalten. Dies geschehe meistens unter dem Deckmantel der Sicherheit für Konsumenten.

Neustrom stiess während seiner Recherchen auf Websites, die bei einem Besuch über das Mobilfunknetz zahlreiche Details über ihn selbst aufzeichneten - so zum Beispiel den vollen Namen, die Postleitzahl und den aktuellen Standort. Der US-Mobilfunkanbieter Verizon ist unlängst in die Kritik geraten, weil Websites Details über seine Kunden sammelten, sobald sie über das Mobilfunknetz im Internet surften. Diese Praktik scheint laut Neustrom von vielen Mobilfunktunternehmen auch gegen Bezahlung betrieben zu werden. Neustrom konfrontierte das Unternehmen Payfone mit seinen Ergebnissen und bekam auch eine Antwort.

"Es gibt ein sehr präzises Rahmenwerk, was Sicherheit und Datenschutz angeht", so Payfone-Geschäftsführer Rodger Desai. Das Problem sei jedoch, dass sich auch Betrüger in diese Verkettung schleichen könnten. Aus diesem Grund müssten die Mobilfunkunternehmen Daten überprüfen und weitergeben. "Wenn du dir beispielsweise eine Banking-App herunterlädst und deine Bank sich nicht sicher ist, ob du das an deinem neuen Smartphone bist oder jemand, der sich bloss als du ausgibt. Ein Betrüger braucht immerhin nur dein Passwort", so Desai. Mit diesen Sicherheitsmassnahmen würden Mobilfunkanbieter laut Neustrom jedoch nicht sehr sorgfältig umgehen.

Test für Konsumenten

Aus diesem Grund hat Neustrom eine Website eingerichtet, auf der Payfone-Kunden ihre Postleitzahl eingeben können. Nach der Eingabe erscheinen in vielen Fällen zahlreiche Informationen über sie selbst: Telefonnummer, Vertragdetails und ein ungefährer Standort. Das gleiche Prozedere funktioniert auf einer weiteren Seite von Neustrom sogar ohne Eingabe der Postleitzahl. Die Internetseite zeigt dann trotzdem noch viele private Daten über den Handy-Nutzer. Neustrom nimmt an, dass zahlreiche Mobilfunkunternehmen die gleiche Praktik nutzen, um Datenpakete bereitzustellen. Auf seinem Blog erläutert der Unternehmer, wie er weiter verfahren will.
http://github.com/philipn
http://bit.ly/mobilescary



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