Swisscom beteiligt sich "substantiell" an der Luzerner Ajila, um künftig digitale Vertragsabschlüsse zu ermöglichen. Das Ausdrucken, Unterschreiben und wieder Einscannen von Verträgen soll dadurch in Zukunft entfallen. Ermöglicht werde der digitale Vertragsabschluss durch eine gemeinsam entwickelte neue Plattform, heisst es.
Hintergrund dazu ist, dass auch 20 Jahre nach dem Durchbruch des Internets noch immer viele zeitraubende Prozesse in der Wirtschaft und bei Behörden nicht vollständig digitalisiert seien. Nicht selten müssten noch immer Formulare ausgedruckt, Unterlagen eingescannt, eigenhändig unterschreiben – oder sogar abschliessend per Post verschickt werden. Das gleiche Bild im Backoffice, wo gegen Aussen digitalisierte Prozesse mittels Ausdruck und Ablage verarbeitet würden, weil rechtsverbindliche und verlässliche digitale Systeme fehlten.
Mit der gemeinsamen Plattform "Digital Deals" wollen Swisscom und Ajila aus Sursee nun mit einer Cloudlösung die vollständige, rechtssichere Digitalisierung von Geschäftsprozessen gewährleisten. Für die rechtsgültige Signatur ist dazu der All-in Signing Service von Swisscom angebunden, der sowohl die Rechtsvorgaben der Schweiz (ZertES) wie auch der EU (eIDAS) erfüllt. Erste Kunden der neuen Plattform seien bereits online, teilen die Partner mit. Swisscom werde die Plattform auch für die eigenen Geschäftsabläufe einsetzen.
Ajila bringe in die gemeinsame Partnerschaft ihre Erfahrung bei der Digitalisierung von Formularen und Verträgen mit, heisst es. Von der Kontoeröffnung über die Schadensmeldung bei Versicherungen bis hin zur Bestellung eines Führerausweises, ha das Unternehmen bis heute bereits 10'000 Formulare und Verträge für 270 internationale Kunden aus allen Branchen und Sparten digitalisiert.
Ajila ist vor 16 Jahren gegründet wordenund beschäftigt heute 37 Mitarbeitende an den Standorten Sursee und London. Wie hoch der "substantielle" Anteil ist, mit dem Swisscom bei der Ajila Holding einsteigt, wurde nicht bekannt gegeben.
