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Die von US-Präsident durchgeboxte Steuerreform hat dem Redmonder Softwareriesen Microsoft einen Milliardenverlust eingebrockt. Konkret verbuchte Microsoft für das zweite Quartal des laufenden Fiskaljahres einen Nettoverlust in Höhe von 6,3 Milliarden Dollar (5,87 Mrd. Schweizer Franken). Der Betrag entspricht in etwa dem Gewinn im Vorjahresquartal. Ohne Sonderposten allerdings wäre der Gewinn stärker gestiegen als von Experten erwartet.

Auch mit dem Umsatzanstieg von zwölf Prozent auf 28,9 Milliarden Dollar übertrafen die Redmonder die Vorhersagen der Analysten. Dabei wies der Cloud-Dienst Azure das zehnte Quartal in Folge ein Umsatzwachstum von mehr als 90 Prozent auf. Die Microsoft-Aktien gaben gestern Abend nachbörslich dennoch um 1,2 Prozent nach.

Microsoft machte im abgelaufenen Quartal einen Sonderposten von 13,8 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Steuerreform geltend. Die Börsianer wiesen darauf hin, dass auch andere Unternehmen mit diesem Faktor zu kämpfen hätten. "Die Tatsache, dass fast alle das tun, weist darauf hin, dass es keine grosse Sache ist", sagte Adam Sarhan, Chef des Beratungsunternehmens 50 Park Investments.

Zu Microsofts Cloud-Angeboten gehört neben Azure auch Office 365. Unter dem neuen Chef Satya Nadella sind die Datendienste im Internet zu einem Wachstumstreiber geworden. Marktführer ist Amazon mit einem Anteil von 31,8 Prozent, wie das Marktforschungsunternehmen Canalys schätzt. Microsoft liegt demnach an zweiter Stelle mit 13,9 Prozent. Für den Windows-Hersteller könnte es sich dabei auszeichnen, dass viele Kunden sich nicht auf einen einzigen Anbieter festlegen wollten, sagte die Analystin Kim Forrest von der Fort Pitt Capital Group. "Wer wirklich klug ist, der hat nicht nur einen Provider, sondern zwei," lautet ihre Empfehlung.



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