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Im September dieses Jahres wollen die Verteidigungsminister der europäischen Union erstmals eine Übung zur Abwehr eines Cyberangriffs abhalten. Wie die estnische EU-Ratspräsidentschaft verlauten lässt, findet die Planübung "EU Cybrid 2017" während des Treffens der Ressortchefs am 7. September in Estlands Hauptstadt Tallinn statt. Ziel der Übung sei es, "die Minister beim Umgang mit den Folgen eines Cyberangriffs auf die Probe zu stellen," ist der Mitteilung zu entnehmen.

Als wichtigste Punkte stehen "Lageerkennung, Mechanismen zur Krisenbewältigung und strategische Kommunikation" auf der Agenda der Schulung. Estlands Verteidigungsminister Jüri Luik ging davon aus, dass die Übung auch die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit mit der Nato zutage bringe. Hier müssten für Luik die "Barrieren“ zwischen beiden Organisationen noch verringert werden.

Seit letztem Jahr arbeiten die EU und die Nato im Bereich der Cyberabwehr verstärkt zusammen.Mittlerweile gibt es einen regelmässigen Austausch über Bedrohungen. Beschlossen sind auch ein gemeinsames Training von Personal und abgestimmte Standards zur Abwehr von Angriffen.

Die Nato hatte den Cyberspace im vergangenen Jahr zu einem eigenständigen Einsatzgebiet gemacht. Angriffe über Datennetze können fortan wie solche durch Land-, See- oder Luftstreitkräfte behandelt werden. Das bedeutet auch, dass Cyberangriffe den Bündnisfall nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrages auslösen können. Die EU-Aussenminister wiederum hatten ihrerseits im Juni beschlossen, künftig auch mit Sanktionen auf Hackerangriffe zu reagieren.



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