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Die Informations- und Warenflüsse zwischen Herstellern, Händlern und Konsumenten verändern sich weiter. Immer mehr Vertriebsformen entstehen und wetteifern miteinander. Internet und Digitalisierung bringen weitere, innovative Geschäftskonzepte hervor. Auslandsmärkte üben Druck auf die Schweiz aus, sowohl auf den traditionellen Einzelhandel als auch auf den E-Commerce. Dies sind einige der Ergebnisse des E-Commerce-Reports Schweiz, den der Online-Zahlungsverarbeiter Datatrans zusammen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW realisiert hat.

Weiters offenbart die Untersuchung aus Anbietersicht, dass die Markenhersteller ihre Markenwelten besser zum Endkunden bringen w0llen und dadzu auch klassische Handelsfunktionen übernehmen. Für alle Formen des Handels wird eine Funktion immer wichtiger: die Schaffung von Zugängen zu Kunden.

Die Wachstumsraten der Studienteilnehmer lagen gemäss der Studie 2015 tiefer als in
früheren Jahren. Gründe dafür sind demnach der starke Wettbewerb, insbesondere aus dem Ausland, sowie zukunftssichernde Anpassungen an den Geschäftskonzepten. Weiterhin von hoher Bedeutung sind kanalübergreifende Geschäftskonzepte. Multichannel-Unternehmen und auch Pure-Player wollen die Kundenähe stationärer Kontaktpunkte als Vorteil ausspielen. Sie wollen mehr Visibilität erreichen und lokale Services anbieten.

Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Logistik als wichtiges Differenzierungsmerkmal dient. Die physische Nähe zum Kunden helfe Schweizer Anbietern, schneller zuliefern als ausländische Wettbewerber, heisst es. Bausteinartige Serviceleistungen könnten von Kunden individuell in Anspruch genommen werden.

Ein neuer Schub müsse im Bereich Payment kommen, betonen die Studienmacher. Der Bezahlvorgang dürfe keine Barriere darstellen, trotzdem verharre der Einzelhandel in veraltenden Lösungen. Dass es auch anders gehe, zeigt beispielsweise der öffentliche Verkehr, der mit mobilen Ticketverkaufslösungen und automatisiertem Zahlungsprozess sehr erfolgreich sei: "Mit zwei Klicks auf dem Smartphone ein Billett kaufen".

Als Ansporn des Behauptungswillens sei der Online-Versandhandelsriese Amazon zu betrachten. Amazons Angebot ist riesig und die Logistikleistungen sind spektakulär. Die Schweizer B2C-Marktplätze ricardo.ch und siroop rüsten sich zu Recht: ein starker Schweizer B2C-Onlinemarktplatz wäregut für die Schweiz.

Wegen ihrer breiten Sortimente können Digitec Galaxus und Brack.ch als Onlinewarenhäuser bezeichnet werden. Beiden wird zugetraut, auch in einem verschärften Wettbewerb mit Amazon bestehen zu können.

Dass der Handel auch in Zukunft gebraucht werde, steht gemäss dem Report ausser Frage. Hersteller brauchen einen leistungsfähigen Handel. Das mit Abstand wichtigste Asset eines Händlers sei sein Zugang zu den Konsumenten.

Weitere Themen im E-Commerce-Report Schweiz 2016:
- Standortbestimmung für den Schweizer E-Commerce im Jahr 2016
- Aktivitätsschwerpunkte im Jahr 2016
- Entwicklung von Onlinemarktplätzen und Onlinewarenhäusern
- Digitalisierung und Auslandsmärkte als Treiber des
Strukturwandels
- Jahresschwerpunkt: Herstellerdirektvertrieb
- Ausblick für den Schweizer E-Commerce für fünf Jahre auf 2021

Der E-Commerce-Report Schweiz untersucht seit 2009 Stellenwert, Wandel und Trends des Schweizer Onlinehandels - als einzige Studie aus Sicht der Anbieter. Die Studie ist kostenlos verfügbar unter: www.e-commerce-report.ch/bestellungen

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