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12,1 Millionen Seiten aus den Sammlungen der Nationalbibliothek, darunter die ersten 100 Jahrgänge des Nebelspalters, waren per Ende letzten Jahres auch online zugänglich. Das sind 5,7 Promille der gedruckten Bücher-, Zeitungs- und Zeitschriftenbände. Über Schnittstellen wie www.e-periodica.ch oder www.schweizerpressearchive.ch sind die Inhalte für Forschende, Firmen und Privatpersonen kostenlos abrufbar. Wie sich die Institution als Ganzes entwickelt hat, ist im Jahresbericht 2015 zu lesen, der soeben erschienen ist.

Auf Wikimedia Commons stehen zudem gegen 5000 Bilder aus der Graphischen Sammlung zur Verfügung. Von den 353 Archiven und Nachlässen im Schweizerischen Literaturarchiv waren 150 in Online-Inventaren erschlossen. Verschiedene Datensätze stehen im Portal für offene Schweizer Behördendaten http://opendata.swiss zum Herunterladen bereit.

Basis für das digitale Engagement der NB sind der laufende Ausbau und die Erhaltung der Sammlung als nationales Kulturgut und deren Erschliessung in Katalogen und anderen Datenbanken. Die Allgemeine Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek bestand Ende 2015 aus 4’504’046 Einheiten, knapp 2 Prozent mehr als im Jahr 2014. Den grössten Teil machten die 2’972’661 Bücher aus, gefolgt von den 878’006 Zeitungs- und Zeitschriftenbänden.

Ebenfalls in der Allgemeinen Sammlung enthalten sind 45‘291 original elektronische Publikationen wie e-Books, e-Journals und Websites und deren bibliografische Beschreibungen. Rund ein Viertel davon kam im letzten Jahr dazu. Dieser Sammlungsteil besteht seit 2008 und wächst am schnellsten.

Die Graphische Sammlung enthielt 80 einzelne Sammlungen – darunter Werke von Schweizer Kleinmeistern, Druckgrafik, Editionen und Künstlerarchive. Das zur Graphischen Sammlung gehörende Eidgenössische Archiv für Denkmalpflege beherbergte schätzungsweise 1,2 Millionen Einzeldokumente. Bedeutende Neuzugänge in der Graphischen Sammlung waren das Archiv des Vereins Domus Antiqua Helvetica und der Künstlerin Madeleine Gekiere, Werke von Schweizer Kleinmeistern und Bücher von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern. Letztere werden in einem Projekt des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung erforscht.

Das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) wies per Jahresende 353 Archive und Nachlässe von Autoren und Autorinnen, Gelehrten und Verlagen auf. 2015 kamen unter anderen das Archiv des Verlags Urs Engeler Editor und das Privatarchiv der Verlegerin Renate Nagel neu hinzu. Der zweite Teil des Archivs von Adolf Muschg, Ludwig Hohls Korrespondenzen aus dem Nachlass von Hanny Fries sowie Kurt Theodor Oehlers Sammlung zu Hermann Burger ergänzen bestehende Sammlungen.

Aus Burgers Nachlass erarbeitet das SLA in Zusammenarbeit mit dem Cologne Center for eHumanities die digitale Erstausgabe des ersten Romans des Autors, Lokalbericht. Der Nachlass Emmy Hennings bildet die Grundlage für die erste Werkausgabe der Autorin überhaupt. Der erste Band ist im März 2016 erschienen. Die Burger-Edition wird vom Schweizerischen Nationalfonds für die Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanziert, die Hennings-Edition über den Verein zur Förderung des Schweizerischen Literaturarchivs.

Die NB sammelt und erhält Texte, Bilder und Töne, die einen Bezug zur Schweiz haben. Die Papiersammlung der NB belegte Ende 2015 rund 65‘000 Laufmeter in den Magazinen, die digitale 10,0 TB auf den Servern. Die NB ist öffentlich zugänglich. Neben der eigentlichen Bibliothek und dem Schweizerischen Literaturarchiv in Bern umfasst sie das Centre Dürrenmatt Neuchâtel und seit dem 1. Januar 2016 die Schweizer Nationalphonothek in Lugano. Der Bund finanzierte die NB im Jahr 2015 mit 36,2 Millionen Franken (2014: 36,1).