Bild: Cover

Das zweibändige Standardwerk zur IT-Geschichte "Meilensteine der Rechentechnik" des Schweizer Autors Herbert Bruderer ist nun in einer dritten, völlig überarbeiteten und stark erweiterten Auflage auf Deutsch (bei De Gruyter Oldenbourg, Berlin) und neu auch auf Englisch (bei Springer Nature, Cham) erschienen. Das weltgrösste Werk zur Informatikgeschichte umfasst nun je Sprache über 2000 Seiten, mehr als 700 Abbildungen und über 150 Tabellen.

Die Bandbreite des preisgekrönten Werks reicht vom Kerbholz über den Abakus bis zum Internet und zum Smartphone. Es deckt die analoge und die digitale Welt gleichermassen ab. Der Schwerpunkt liegt auf der Vor- und Frühgeschichte der Informatik mit mechanischen, elektromechanischen und elektronischen Analog- und Digitalrechnern. Der digitale Wandel wird in Form eines Überblicks dargestellt. Das Buch ist gemäss den Verlagsangaben bei weitem das weltweit umfangreichste Werk zur Informatikgeschichte.

Die beiden Bände vermitteln eine weltumspannende Übersicht über Museumsbestände. Zur Sprache kommen die prächtigsten Rechenmaschinen und Figurenautomaten, ferner grossartige Musikautomaten und Uhren. Es wird auf zahlreiche Nachbauten von Leonardo da Vincis Robotern eingegangen. In Wort und Bild werden alle bekannten originalen römischen Handabaki (sowie ein verschollener Handabakus aus Elfenbein) vorgestellt. Ferner sind unzählige wissenschaftliche Instrumente aus verwandten Bereichen wie Mathematik, Astronomie, Geodäsie, Zeitmessung und Automatenbau mit einbezogen. Hinzu kommen lochstreifengesteuerte mechanische Webstühle und die Anfänge der Schreibmaschine.

Das allgemein verständliche Buch berichtet über sensationelle Funde von Rechenhilfsmitteln und Dokumenten in mehreren Ländern: weltgrößte serienmässig hergestellte Rechenwalze, kleinster mechanischer Parallelrechner, erster (mechanischer) Prozessrechner, Zuse-Rechenlocher, Gebrauchsanleitung für die Zuse Z4, Dokumente zur Firma H.W. Egli AG (Millionär, Madas).

Die Entwicklung der Informatik in der Schweiz, vor allem an der ETH Zürich, wird eingehend behandelt. Auch die ETH Lausanne ist mit einbezogen. Eine ausführliche Untersuchung befasst sich mit der Datierung bedeutender Analog- und Digitalrechner, u.a. anhand von Handelsregistereinträgen und Messekatalogen.

20 ausführliche Schritt-für-Schritt-Bedienungsanleitungen erleichtern die Handhabung historischer analoger und digitaler Rechengeräte. Ein deutsch-englisches und ein englisch-deutsches Fachwörterbuch mit je über 5000 Stichwörtern sowie eine umfassende Bibliografie mit mehr als 6000 deutschen, englischen, französischen, italienischen und spanischen Einträgen runden das Werk ab.

Bruderer, Herbert: Meilensteine der Rechentechnik, De Gruyter Oldenbourg, Berlin / Boston, 3., völlig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage, 2020, 2 Bände, 2025 Seiten, 715 Abbildungen (88% farbig), 151 Tabellen
https://www.degruyter.com/view/title/567028?rskey=xoRERF&result=7
https://www.degruyter.com/view/title/567221?rskey=A8Y4Gb&result=4

Bruderer, Herbert: Milestones in Analog and Digital Computing, Springer Nature Switzerland AG, Cham, 3rd edition 2020, 2 volumes, 2113 pages, 715 illustrations (88% in color), 151 tables, https://www.springer.com/de/book/9783030409739

Bild: Cover des zweiten Bandes (Foto: zVg)
Bild: Cover des zweiten Bandes (Foto: zVg)